Geröll
Gerölle
II. Gerö́ll(eGerö́ll(e), n., –s; -e:
1) etwas in kleinen runden Stücken Rollendes, Rieselndes, — nam.:
a) „lockere abgerundete Gesteine, welche die Flußbetten der Bäche und Flüsse und die Gehänge der steilen Felsgebirge bedecken“ z. B.: Es rundet sich zu ovalen G–en ab. gB. 1, 35; DW. 274; Ich kam daher auf glatten Wegen | und jetzt steht mir G. entgegen. 12, 134; Keine Vegetation belebte Fels und G–e. 19, 39; 399; Das glühende G–e [des Vesuvs]. 23, 238; 40, 281 etc.; Eine Menge G. und Gebröckel. A. 3, 250; N. 2, 142; Einen Kiesel aus dem G. am Ufer. Hel. 1, 95; Gelangen Bruchstücke von Gesteinen .. in den Rinnsal der Bäche und Flüsse, so werden sie von dem strömenden Wasser fortbewegt, durch Rollung abgerundet und auf diese Weise in G–e umgewandelt. 1, 596; 85; Einstürzender Berge G–e. 317; Die Edelsteine kommen im G–e der Bäche und Flüsse vor. 1, 420; 340 etc., s. d. Daneben: In dem Gerolle dieses Flusses findet man auch Gold. Aus Erde, Grus, Gerill, Geschieben | die Diamanten ausgespült. 4, 83; Mit Tang und Gerüll wird der Sand gemischt. Silt 1, 133; Gerülle. („,ein lockeres Gebirge, so immer nachfällt“) = Gerölliges oder rolliges 93) Gestein; Rollert, vgl.: An einem gerölligen Abhang. Band. 1, 5. —
b) Gerülle, Abgang von den Garben in den Scheuern. (vgl. Röhrich I 2). —
c) (s. a) In dem G., das aus dem Atelier [des Bildhauers] hieher geworfen war, nach [Marmor-] Stücken für ihre Spiele zu suchen. Reis. 1, 243, die durch einander geworfnen Steinbröckel. Auch — nam. in der Form Gerüll — allerlei durch einander Geworfnes, Gerümpel (s. d.), z. B.: Das Gerüll der todten Massen wurde rasch geordnet. 3, 262; Schlangen, die unter dem Gerülle der alten Altäre lauern. Reis. 4, 106; Verm. 1, 205; Es stand allerhand Geräth und Gerüll dort umher. 12, 175; Unter anderm Gerüll in einer Polterkammer. M. 1, 164; Gerüll und Gerümpel. 3, 379; In einem kleinen mit Gerüll aller Art dichtbesetzten Hof. E. 2, 239; 3, 325; Unter anderm alten Gerüll in die Polterkammer geworfen. BrM. 135 etc. Hierzu auch (Bergb.): Das Erz macht ein Gerülle (und Gebrülle, s. d.). Minder gw. von einem durch einander liegenden Leichenhaufen: Der Leichen starres, blutiges G–e. A. 145; Der Strom empfing als tiefes Grab | der Leichen schwer Gerölle. 259 etc. —
d) Zsstzg. (zu a), z. B.: Kiesgerülle. 4, 1156); Das lockere Sand-G. droben hatt’ ihn auf jeden Schritt wieder zurückgleiten lassen. N. 2, 144; Nur Stein-G. und Klippen. 2, 400 A. 203; Ein trockenes von Stein-G–e und Geschiebe bedecktes Bett eines Sturzbaches. Gschw. 2, 260 etc.; Tag-G–e: die Anhäufung von durch Zerwitterung zerfallenen oder durch Anschwemmung herbeigeführten Gesteintrümmern. 241 etc.; Trümmer-G. 351 etc. —
2) (s. 1c) Gerülle, s. Brautfuder. —
3) G., Gerill: s. Rolle 4.
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