reihen
II. Rēīhen: 1) intr. (haben):
a) s. reigen II. —
b) weidm.: „sich begatten, bei Gänsen und bes. bei Enten“. Br. 280; 2, 250a. Daher (ver- einzelt): Reiher: Männchen der wilden Ente. —
c) vom Fuchs: bellen. — 2) tr.: Kupferschm.: mit dem Reihenhammer (s. d.) auftiefen. — 3) tr. und refl.: in Reihen ordnen oder: so an einander fügen, schließen, z. B.:
a) tr.: Perlen auf eine Schnur, — an einander r.; [Er] reiht und gliedert und führet den Zug. 246a; Die Scenen sind ohne Unterbrechung anein- andergereiht. Denkw. 5, 286; Wenn wir die Antwort .. an unsere Frage r. 6, 58; Bunt Aneinandergereihtes (s. b). 2, 273; Schmale und schroffe Pfade führten hinunter; nur zwei Mann hoch konnten sie sich r. 5, 164; Wenn er Trimeter hat an einander gereiht, Anapäste zusammengefügt hat. Kutr. 130; Für die Reblinge die Furchen mir zu r. Ar. 1, 71 etc. —
b) (s. a) im adjekt. Partic.: Reihen bildend (vgl. reihenhaft, reihenweise): Des tiefgereihten Brennenheers. 2, 541a): Wo mir gereihte Ernten reifen. 6, 373, eine Menge von; In der .. bald zwei- und dreifach gereihten .. Andeskette. KlSchr. 1, 5; Setzten sich Alle gereiht auf stattliche Sessel. Od. 1, 145 etc. —
c) refl.: Sich in Ordnung r. 9, 303; Die Processionen reihten sich, um abzuziehen. 26, deutsches Wörterb. II. 229; Der Mensch .. | soll sich an den Menschen reihn. 56b; 75b; An den fröhlichen Zug mich zu reihn. 425b; N. 3, 229 etc. —
d) dazu: Gebüsche, hinter deren winterlichen und durchsichtigen Reihungen [Reihen] die Schützen nur sehr unvollständig versteckt lagen. 9, 250) etc., z. B. auch (Bauk.) = Kreuzgurte eines zusammengesetzten Kreuzgewölbes etc.
Zsstzg. zu [3], z. B.: Án-: reihend anfügen, an einander reihen: a) Perlen a.; Ein Bonnet a., zur Verlängrung des Segels; Mit 20000 Preußen, dem Nordheer mehr angereiht, als angehörig. Ense Biogr. 3, 233; Indem man die Steine [der zerstörten Stadt] an die Häuser angereiht. G. 23, 388; Ich will hier gleich die Bemerkung a. etc. — b) Ein Zusammengefügtes, aus mehrern Elementen Angereihtes. G. 33, 50 ꝛc,, auch: Die angereihte [eine ununterbrochne Reihe bildende, fortwährende] Noth. Fleming 79 (Olearius Reis. 43a) etc. — c) Diesen Freunden reihten sich schnell neue Bekanntschaften an. Ense Denkw. 2, 259; Sein Werk hat große historische Lücken, aber dramatische nicht; Alles reihet sich in geschlossener Folge an. 5, 293; 316; Die schönste der Städte | wird sich an ihn [den Tempel] anreihn. Platen 2, 309 etc. — d) Durch ruhige, milde Anreihung [Anein- anderreihung] von Thatsachen. Ense Denkw. 2, 383 etc. —
Āūf-: a) Perlen zur Schnur a.; Die Feuereimer sind aufgereiht. Auerbach Ab. 266; Ein Schema, wonach man die einzelnen Erfahrungen folgerecht a. konnte. G. 36, 12 etc. — b) Aufgereihte Perlchen ihre Zähne. Talvj 1, 165 etc. — c) Die Jungfraun reihten sich in der Ehrenpforte auf etc. — d) Durch Aufreihung neuer Truppen. Ense Denkw. 2, 238. —
Aūs-: ausrangieren s. d.) und Ggstz ein-r. —
Durch-: reihenweise durchschlingen: Perlen .., durchreiht mit juwelenem | Goldschmuck. G. 4, 87; Die Ackergefilde .. sind mit .. Umpflanzungen durchreiht. V. Ländl. 1, 263. —
Eīn-: reihend einfügen (s. einrangieren, Ggstz.: aus-r.): Eingereiht den zarischen Soldaten. Herrig 30, 376; Wenn du jedoch bleischwere Spondä’n als Daktylusanfang | einreihst [dem Hexameter]. Platen 2, 289; Die Korrekturen und Einreihungen versäume ja nicht. 7, 94, die einzuschaltenden Stellen etc.; Siehst du dich in eine .. muntere Gesellschaft eingereiht. Thümmel 6, 156. — Hêr- etc.: Die zierlichen Zimmer | reihn um den einsamen Hof einsam und traulich sich her. Sch. 83a etc.; Hin- gereiht in Fächer. Falk Mensch 7; Ich mustre sie, am Strand des Meeres hingereiht. G. 12, 165; Hin-r–d das lange Gebälk und quer auf die Balken | breitend die Bohle. Pyrker 105 etc.; So reihet sich die gesammte Ritterschaft in Paradeschritt um den Bau herum. Guhl GrR. 2, 380 etc. —
Um-: in Reihen umgeben: Umreiht von dunklen Gebirgen. Baggesen 1, 4; Wer sind Jene dort, die es [das Gebild] umreihn? Gutzkow Unterh. 2, 1, 150; Oehlenschläger Gd. 232; V. Sh. 3, 473 etc. —
Vorāūf-: Schütze Hamb. Th. 116. —
Zusámmen-: an einander reihen: Die übrigen Dichtungen, möglichst in ihrer Gleichartigkeit zusammengereiht. Ense Denkw. 5, 281; Der, wenn er die Ge-, danken mancher Dichter | zusammenreiht, sich selbst ein Dichter scheint. G. 13, 184; Thümmel 2, 4 etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.