plarren
plärren
Plárren, intr. (haben) u. tr.:
blökend schreien od. heulen, zunächst von Rindern, dann auch in ähnlicher Weise laut werden von Thieren, Pers., schreiend, singend, weinend, quarrend etc.: Hatte eine sehr häßliche und widerwärtige Stimme, plarrete und schrie wie ein Rabe und Esel. Ros. 62a etc., — zumeist mit Uml.:
Plärren, z. B. intr.: A. 3, 3; Wo die Nonne plärrt. 3, 100; Heulend plärrte der Bär. 5, 138; Sie p. und plappern. 227; Schrie und sang und plärrte. 255; 1, 203; Die Schreier toben und „plerren“. 5, 220b; SW. 26, 2; Lind. 4, 284; Die Ochsen p. 7, 1652; 216; Jt. 1, 82; 3, 66; Luth. 68 etc. u. tr.: Lateinische Gebete p. Par. 1, 61; Wer Messe liebt zu p. 3, 130; 34, 211 etc. und mit abhäng. Satz: Man plärret, es sei ketzerisch etc. 1, 293b.
Anm. Auch mit anlautendem „b“: blärren. stedt 2, 356 etc.; blerren. B. 112a; 1, 74b; blarren. Es. 38 u. o. niederd. Ferner; schwzr. etc.: blören. 62, 19; Das Thier schreit und pleret wie ein Ochs. Th. 51; 1, 1053²¹) und bes. oft = weinen, so: plären. U. 1, 273; 288; 290; 298; 2, 280; G. 43; 75; 305; 398; Sch. 22, 36 etc.; Einen verplären. 119, den Schmerz um ihn verweinen etc. Daran schließt sich vielleicht: Plär(r)auge etc. = Triefauge, vgl. engl. blear = trübe vom Auge, durch Schnupfen oder Thränen, dann verallgemeinert etc. u. so: Plärr I, doch vgl.; Wer nach der ewigen Glorie der Auserwählten wollte blarren [starrend blicken], Dem geschehe als Einem, der in die Sonne sieht. Post. 221; Daß du etwa eine Frau anblarrest [angaffst] Brösaml. 24a; Etwas anblarren, wie ein Kalb (wie eine Kuh) ein neu Thor. Post. 3, 46; 1, 582, wohl eher = angaffen als anblöken. Vergl. auch 565.
Zsstzg., s. die v. bellen, schreien, gröhlen, singenetc., z. B.: Das alte Lied wird wiederum abgeplärret. Börne 3, 349; Gutzkow 3, 87; Sich ab-p.; Einen an-p., s. [Anm.]; Eine lateinische Litanei herunterplärren. Waldau N. 2, 156; 100; Wer muß Alles nachplärren, was die Gassenjungen vorsingen? Alexis H. 1, 2, 296; 2, 3, 235 etc.
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