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Pimp Pimpel Pimpelei pimpelig pimpeln OLudwig Pimperling Pimpern Pimpernell
Pimp, m., –(e)s; –e:
Kuppler (?). Musäus Ph. 1, 131, vgl. bei Schm. 1, 284: Pimpel = Hanswurst.
~el: 1) m., s. Pimp. 2) f.; –n:
bei Oken eine Zunft von Pflanzen, wozu die Pimpernüsse (s. d.) gehören, die ,,Pflaumen-Pflaumer“, mit den Gattungen: Futter-, Glatt-, Heil-, Kirschen-, Oliven-, Pest-, Reben-P–n. 3) vrkl.: P–chen, Name von Schnecken. Voluta ceramica u. turbinellus. 4) in Zsstzg.: Ge-P., n., –s; 0: s. pimpeln 3.
~elēī, f.; –en:
s. ebd.
~elig, a.:
s. ebd. 4.
~eln, intr. (haben):
schwächlich, weichlich und kränklich sein und sich so behaben, weinerlich klagen etc. (s. piepen 3a; gimpeln; pinseln; quengeln; zimperlich etc.): Ein „P.“ [ein Unwohlsein eines nur zu leicht Klagenden] zu einer Krankheit vergrößern.
OLudwig Himm. 169; Vor dem klimpelnden, klingelnden, zirpenden, piependen, p–den [schwächlich tönenden] Geschnarr und Gesurre der Musikdilettanten. Schwegler (46) 72; Der Mond pimpelt, blässelt und wimmelt und wabbelt nur so nächtlich dahin [gleichsam als sei er krank]. Tieck NK. 2, 231; Wer immer vom gesunknen Staat | und bösen Zeiten pimpelt [schwächlich klagend sich vernehmen lässt] und jede kühne Männerthat | spießbürgerlich begimpelt. Vollmann 365 etc. Nbnf.:
pimpern. Weinhold 69b (vgl. 67a). Dazu:
1) Zsstzg.: Ver-p., tr.: verweichlichen, verzärteln (s. Bippapp, Anm. u. päppeln): Knaben müssen abgehärtet, nicht verpimpelt werden etc.
2) Pimp- ler(-in): p–de (pimplige) Pers.; Schwächling; Kränkling; Jemand, der gleich einen Pips weg hat, sich leicht klagt etc., auch: Pimperling, m., –s; e, ohne Rücksicht aufs Geschlecht.
3) Pimpelēī, f.; –en: das Pimpeln, Verpimpeln, das Wesen und Behaben eines Pimplers, z. B.: Er nennt Ännchens Krankheit eine Pimpelei. OLudwig Himm. 165 etc., ähnlich: Der lockt sich ein Situatiönchen aus einem Gedichtchen oder Märleinchen und das Gequängel und Gepimpel [das weichlich-weibliche, schwächliche Werk] wird noch dazu von einem ebenso konfusen Geschmack bezahlt. Gutzkow R. 3, 302; Das Gepimpel [Klagen, Stöhnen] werde schon vergehen. vHorn rhD. 2, 56 etc.
4) Pimpelig, a.: pimpelnd, piepsig, schwächlich, weichlich etc.: Kömmst mir aber immer noch ’n bischen pimplich [schwach] vor. Holtei Lammf. 1, 319; Fühlte mit unserer Pimplichkeit kein weichliches Mitleid. Arndt E. 13 etc., auch: Wer wird sich so pimperlich und zimperlich haben? etc.
~erling: s. pimpeln 2 und vergl. bei Nemnich Pimperlimping = Rübenkerbel. ~ern: s. pimpeln. ~ernéll, m., –s; –e:
Pflanzenname, u. zwar urspr. Poterium sanguisorba, dann Pimpinella (s. Martin Pflanzenn. 906, vgl. Diez 265), z. B. Schlegel Sh. 7, 404, auch: P–e, f.; Pimpinelle, Bibernell(e) etc. und als Unterarten, z. B.: Bock-P., P. hircina; Stein-P., P. saxifraga etc.