picken
Picken, tr. u. intr. (haben):
s. pick: 1) von Vögeln, — mit der Schnabelspitze hacken oder so auf-, fortnehmen etc.: Der Sperling „picket“ die hingestreuten Körner. 3, 14; Sie [die Tauben] „picken“ sich den bunten Hals und itzt den kleinen Kopf und um die kleinen Augen. 39; Da geht’s an ein P., | an ein Schlürfen, an ein Hacken. 2, 70; Ich will dir ein Stück Fleisch her- unter-p. .. Der Sperling pickte, zog und zerrte so lang an einem Stück .., bis es herunterrutschte. M. 191; Pickte an dem Spuntloch. 193; Das P. des Spechtes schallte (s. 3). Ferd. 1, 223; An der Kirsche p. 2, 95; Aus den Händen | Anakreon’s ihn [den Weizen] p–d. 320; 60; Küchlein . . | pickten der Jungfrau | Brot aus der Hand. 1, 2; Nichts mehr bleibt von Picus dem p–den Specht (s. 3) als der Name. Ov. 2, 349; Ihren Schnabel .. wetzend, pickt und hammert sie (s. 3). Febr. 58; Pickt in den Rahm hinein. 12, 243; Mit unbescheidnem P. | das .. Gewand .. von ihrem Hals .. wegzurücken. Die Vögel, die in die gemalten Trauben des Zeuxis hineinpickten. 13, 241; Er pickte die . . Herren in die Waden. 35, 91 etc. — 2) mit einem spitzen Werkzeug hacken, z. B.: Hätte man nicht das P. der Steinhauer (s. 3) .. vernommen. 18, 303 etc.; So bick die ganze Verhartung wohl mit einem scharfen Schröpf-Eisen. Th. 39; 37; 46; 48 etc., vergl.: Gleich denen Bergknappen im Graben und „pecken“ beschäftiget. EfA. 1, 208. —
a) auch übertr. (s. 1 u. 2): Die Lust und Neugier in seinem Herzen schwieg nicht still, sondern nagte und pickte ordentlich daran und ließ ihm keine Ruhe. M. 7; Als das ewige Drücken, P. und Nicken, als den Ausdruck von Nichts zu Nichts, den sie Gefühl nennen. 3, 36 etc. — 3) einen Ton hervorbringen, wie der p–de Specht (s. 1) etc. oder der p–de Steinhauer (s. 2) etc., — vgl. pickern, pucke(r)n pochen, ticken, tucken etc. — — z. B. oft von dem Ticktack der Uhr: v. Eg. 1, 132; Bl. 1, 153; R. 7, 269; 488; Stein 144; In seiner Studierstube tickte und pickte es wie in einem Uhrenmacherladen. Sch. 216 etc., seltner von dem Schlagen: „Zwölf“ — pickt das Ührlein an der Wand. 1, 532; ferner: Wer kann dem Uhrwerk traun, | das uns im Herzen pickt? 1, 248; Des Holzwurms ebenmäßiges P. Reis. 2, 285; Hörten .. die Todtenuhr [s. d.] in der Kammer picken. 20; Hör’, es pickt! | Er [der Spitzbube] krabbelt [suchend] nach dem Schweine. 4, 129. — 4) s. pichen, Anm. — 5) s. Pickel I, Anm. u. II am Ende. — 6) dazu: Picker, s. u.
Zsstzg.: nam. zu 1, z. B.: Die Gimpel pickten die rothen Beeren ab. Auerbach Jos. 174; Den Pickschiefer (s. d.) von den Darrlingen ab-p. etc.; Vögelchen hat angepickt [am Köder]. B. 291a; Bald käm’ ein Rab’, für todt ihn an-zu-p. Lenau Alb. 97 etc., auch [2a]: Das in jedem Augenblick in meiner Lage mich an-p–de, anpackende .. Ungemach. Rahel 1, 400 etc., s. auch pichen, Anm.; So Manches auch von den . . Vögeln auf gepickt und verschluckt wurde. G. 39, 380; Stolb. 164; Gerhard W. 1, 67; Immermann M. 1, 270; Rückert Ep. 1, 44; Zelter 2, 340 etc.; Er schnappte und pickte jeden französischen Fluch auf. IP. 57, 63; Augsb. Zeit. (1845) 2083a etc.; ungw. intr.: Auf dem levischen Theater pickt [taucht] ein Talent auf. Böttiger Lit. Zust. 2, 241, etwa wie das die Schale auf-p–de Junge etc.; Einem die Augen aus-p. G. 7, 352 etc.; Die von den Vögeln bepickten Kirschen; Das Junge durchpickt die Eierschale od. pickt die Schale durch, pickt sich durch die Schale (hin)durch etc.; Der Vogel pickt in die Kirsche ein (od. hinein), ein Loch in die Kirsche (hin)ein, pickt die Fensterscheibe ein [zerpickt sie]; Die in die Mühlsteine (hin)eingepickten Vertiefungen etc., s. auch II. Pickel, am Ende; [Der pickende Vogel] wird dir .. versichern, | daß er der hehren Natur herrliche Tiefen erpickt. G. 1, 301 etc.; Die Korinthen aus den Semmeln und die Citate aus den Kollegienheften heraus-zu-p. Heine Reis. 2, 182; Hinweg- zu-p. die leere Spreu. V. Ant. 1, 99 etc., s. o.; Die Vögel hätten die Bröcklein weggepickt. Grimm M. 80; Dort zerbrach und zerpickte ein Kleines [Vöglein] sein Gefängnis [Ei]. Klinger Giaf. 103; Aufflög’ ich [Uhu], zerpickte das Glas mit dem Schnabel. V. 2, 72 etc.; Wenn wir warten wollten, bis uns die großen Pächter des Staates zuriefen: „Jetzt pickt zu!“ Börne 2, 135 etc.
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