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Pfünder pfündig
Pfünd~er, m., –s; uv.:
mit Zahlw. als Bstw., auch mit fortfallendem „ein“ (s. d. II 1k) vgl. pfündig: 1) etwas, das die angegebne Anzahl von Pfunden hat, z. B.: Ein Vier-P. Zuckerstöckli. Gotthelf G. 226 etc., vgl.: Pfund(n)er, eine früher in Tirol übliche Münze = Pfund (2). Schm. 2) von Geschütz: so und so viel Pfund schießend, z. B.: So wird der hübsche Vergleich der Geschütze mit Raubvögeln fortgesetzt; die 36-P. heißen Adler, 24-P.Falken, 12-P. Geier, 6-P. Habichte, 3-P. Sperber, die 60pfündigen Mörser aber Eulen. Freytag Bild. 2, 32 etc., auch übrtr.: Wenn so ein 30-P. Blick herausschießt, krach! so ist man verliebt. Heine Reis. 2, 230; Ließ einige Billionen-P. und Wachteln (dreipfündige Handgranaten) auf die Gattin los. IP. 21, 191 etc.
~īg, a.:
(vgl. löthig) 1) ein starkes Gewicht habend, schwer, z. B.: An einem Tropfen reiner Milch ersticken wollen und p–e Kieselsteine (s. 2) ohne Würgen herabschlucken. L. 10, 88; Stumpf 127b etc., auch: P–e [vollwichtige] Pfennige (von denen 240 ein Pfund wiegen) etc. und übrtr. = plump: Diesen p–en Tölpel. Schtegel Sh. 8, 160, verstärkt: Das riecht so recht nach der schwer-p–en Polemik des Jahrhunderts. JvMüller 10, 12 etc. 2) mit Zahlw. als Bstw., auch mit fortfallendem „ein“ (s. d. II 1k):
a) so und so viel Pfund schwer: Zwei p–e (s. o.) Kerzen auf den Altar stecken. SClara EfA 1, 204; Drei-p–e Handgranaten. IP. 21, 191 etc.
b) von Geschütz: so u. so viel Pfund schießend (s. Pfündner 2): Ihre schweren 16-p–en Batterien. Hackländer SoldKr. 154. Ferner: so u. so viel Pfund von Etwas in der als bekannt vor- ausgesetzten Einheit haltend, z. B.:
c) Anderthalb-p–es Silbererz, wovon der Centner Pfd. feines Silber liefert.
d) 50-p–es Zinn, 50 Pfd. Zinn im Centner haltend, s. löthig 3c.