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Period Periode periodig periodisch
* Periōd (gr.), m., –en; –en. ~e, f. (m.), –n:
1) ein in sich abgeschloßner Zeitabschnitt:
a) in Bezug auf den Kreislauf der Zeit, auf den regelmäßigen Verlauf, die regelmäßige Wiederkehr von Etwas in der Zeit (s. periodisch), z. B.: Die Monds-, Jndiktions-, große Oster-P–e (s. Cykel) etc.; Die Um- laufs-P–e eines Planeten etc.; Das Nervenfieber hat seine best. P–en; Die Sitzungs-P. des Schwurgerichts; Die Abwechselung des günstigen und ungünstigen Lichts hielt ihre Tags-P–en. G. 37, 364; Man fand, daß diese P–en [der Ebbe und Fluth] mit dem synodischen Mondmonat . . in Zusammenhang stehe. Littrow 607 etc.
b) (s. a) Eine Frau hat ihre P., monatliche Reinigung, Menstruation.
c) ohne Rücksicht auf Wiederkehr, vgl. Epoche: Man theilt die Weltgeschichte in versch. P–en; Die P–e des Mittelalters; In der Blüthen-P. dieses Reichs; Die P. des Verfalls etc.; Die versch. P–en in der Entstehungsgeschichte der Erde; Welt-P–e allgemeiner Vereisung. Tschudi Th. 471; Knaben in der Entwicklungs-P.; Nunmehr komme ich auf einen P–en in meinem Leben, der Alles übertrifft. Gellert 4, 321; Ich eile zu dem letzten P–en dieser Geschichte. 387; Daß er in einem P–en lebte, der etc. Kl. Gel. 420; Wird man den zweiten P–en das mittlere englische Theater nennen können. L. 4, 321 etc. (s. 3).
2) Grammat.: Satzgebilde, in sich geschloßner Redesatz, Gliedersatz: Langathmige P–en. Auerbach Tag. 166; Unsre verkettete Predigt-P–en. H. Ph. 13, 22; Die Theile der P–e. Mendelssohn 4, 1, 247; 308; Eine lange P. IP. 36, 17; Unterbrach hier meine herzbrechende P–e. Thümmel 1, 10; Eine P–e ründen. W. 16, 30; 18, 35 etc. Neben dem überwiegenden (dem Griech. entsprech.) Femin. findet sich auch masc. (s. 1c): Wie er den ersten P–en geendet. Fichte 8, 33; 48; Der ganze P. ist dadurch kürzer’und gefügig geworden. Gellert 4, 9; 17; 76; Der Zusammenhang dieses P–en und des vorigen. 20; Wenn man seinen P–en nicht nach der hergebrachten Melodie heraborgelt. G. 14, 74; Da mir diese lange Einschaltung meinen P–en verdorben. 30, 344; Dieser P–e, der dem Sinn nach allen Beifall verdient etc. 39, 312; Gutzkow B. 228; L. 7, 37; Mendelssohn 4, 1, 166; 262; W. Luc. 4, 253 etc.
~ig, a.:
in Zsstzg.: so oder so beschaffne Perioden habend: Der breit-p–e, schläfrige feierliche Ton. Gervinus Lit. 5, 607.
~isch, a.:
nach Perioden (s. d. 1a) wiederkehrend oder verlaufend (gw. ohne Steigrung): Mit beständigem oder p–em Wechsel. Burmeister Gsch. 328; P–e Schriften, Krankheiten, Winde etc.; seltner: in Perioden (2a).