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Pendel pendeln
Péndel, n., m., –s; uv.; –chen; -:
ein Gewicht, das so aufgehängt ist, daß es, in Bewegung gesetzt, regelmäßige Schwingungen macht: Die Schwingungsdauer zweier ungleich langen P. verhält sich wie die Quadratwurzel aus den P.-Längen. .. Während ein P., dessen Länge 4“ ist, 1 Oscillation macht, macht das 4mal kürzere P. 2 Oscillationen etc. Pouillet 1, 76 ff.; Das Sekunden-P. [von der Länge, daß es je in einer Sekunde eine Schwingung macht] wird um so kürzer, je näher der Be- obachtungsort dem Äquator liegt. 91; Reversions-P., bestehnd aus einem Metallstab, in dem zwei Schneiden so angebracht sind, daß es, in dem einen aufgehängt, grade so schnell schwingt, als wenn man es umkehrt und um die andere schwingen lässt. ebd.; Kompensatios-P., mit einer die Einflüsse der Temperatur auf die Länge des P–s kompensierende Einrichtung; Das P. an einer Uhr, Perpendikel (s. d.) etc. Bei Alteren (vgl. Insel, Anm. etc.) auch: Daß der Pendul auf beiden Seiten des Übermaßes schwankt. H. Ph. 13, 189, nach frz. pendule, m. (oder lat. pendulum, n.), vergl.: Eine Pendüle [spr. pangdühl], die über dem .. Schreibbüreau stand und schon auf elf zeigte. Gutzkow R. 6, 32, P.-Uhr, frz. pendule, f.
~n, intr. (haben):
pendelartig schweben, oscillieren: Dann müßte das Pendel zurück und immer und ewig denselben Bogen ohne Ruhe und Rast hin und her p. Volksz. 9, 236 etc.; übertr.: Die Judenbill habe 25 Jahre zw. Oberhaus und Unterhaus gependelt, bis das jetzige Ministerium sie erledigte. Nat.–Zeit. 12, 270.