Faksimile 0477 | Seite 475
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Onkel Onkelei onkelhaft onkeln Onkelschaft
* Onkel (frz.), m., –s; uv., (–s); –chen; -, –s-:
Oheim (s. d., nam. auch Anm.): Die alten Herren waren ganz unerträglich mit ihren O–s-Manieren, die ihre Hände nicht in Zaum hielten und bei widerwärtigem Tätscheln sogar einen Kuß verlangten. G. 22, 389; „Ein Mann, der sich meinen Vetter nannte“. . . Dein O. H. 11, 198; Der O. (so pflegt man Verwandte zu heißen, die keine sind). Holtei Jahr 1, 40; Sehr wenig, O–chen! Müllner 5, 278; Gefährlich sind die O., die ihr misst. Schlegel Sh. 9, 91; 8, 212 etc., vgl.: Die O–s. WContessa (1826) 8, 5 ꝛc; Ich bin auch ein Erb-O. [ein zu beerbender]. Auerbach Ed. 72; Den alten Groß-O. Prutz Mus. 1, 282 (vgl. Großvater etc.) etc.; ferner: Der Narr im König Lear nennt seinen Herrn oft Nonkel. Müllner 7, 275.
~ēī, f.; –en:
Und so umschifft sie klug den Fels der O. | „Was O.?“ So heißt das Thun und Sein der Öhme, | die fordern, daß man sich nach ihrem Geld bequeme. | Sie sind im Lustspiel statt der Väter eingeführt etc. 258; 275; 278 (s. Officiererei); Das ist das ew’ge Ziel von allen O–en. 273 etc.
~haft, a.:
in der Weise eines Onkels etc. (s. oheimlich): Die er durch o–e Zutraulichkeiten so elend gemacht. Auerbach Leb. 2, 96.
~n, intr. (haben) und tr. in scherzh. Zsstzg., z. B.:
Gnade mir Nichts und onkle mir Nichts vor. Herrig 24, 129 (Shakspeare Rich. II, 2, 4), bei Schlegel: „Mein gnäd’ger Oheim!“ Nichts 60* da von Gnade und von Oheim Nichts); „Lieber Onkel!“ Geh, geh! du hast mich schon so oft beonkelt. FLSchröder Beitr. 1, 1, 27.
~schaft, f.; –en:
Oheimschaft: Auf Rechnung der künftigen O. Gotter 3, 19 etc.