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Nestling
Néstling, m., –(e)s; –e:
–s-:
1) ein junger, unflügger Vogel: Freiligrath SW. 4, 151; Gartenl. 9, 93a; Wo Nachtigallen ihr Liedlein piependen N–en lehrten. Son- nenberg D. 1, 315; Stolberg Gd. 157; Wenn die Schwalbe geätzet die N–e. V. Th. 14, 39; Wie Tauben den N–en das Futter beibringen. Sh. 3, 19 etc., so auch von Falken etc., die man unflügge ausnimmt, um sie großzuziehn und zur Beize abzurichten. Fleming J. 153b etc., s. Astling.
a) zuw. auch = Nestquakelchen (s. d., vgl. Nest- Küchlein, -Kegel, -Gacke, Anm. 5; mundartl.: der Nestert etc. vgl. 2b).
2) Übrtr. auf Pers., Kinder:
a) Es hat sich da eine Brut von Kindern angefunden, kleine N–e, die immer über das Gespräch hinausschrein. Schlegel Haml. 2, 2; Auf diese unflüggen N–e und ihren Muthwillen blickt daher Shakspeare im Hamlet tadelnd hin. Gervinus Sh. 1, 146 etc.
b) Er war der jüngste von unsen Buben. .. So war er der echte N. und ward verzogen. Höfer Hausbl. (58) 2, 429 etc. (s. 1a).
c) von Geisteskindern, Schriften. Thümmel 7, 50.
3) mundartl.: Ucklei (s. d.).