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Mulm mulmen mulmicht Mulmig
Múlm, m., –(e)s; –e; -:
(s. malmen, Molde 2 und Mull
1) eine bröcklige, staubige, leicht zerfallende morsche Masse, nam. solche Erde, verwittertes Erz, faulendes Holz etc., wie auch: die das Zerfallen bewirkende Verwittrung und Fäulnis (s. Jablonsky 705b), z. B.: Als die Welle [der Mühle] anfing zu faulen. ... M.-Theile. G. 40, 123; Die Eier in warmen M., auch häufig in Düngerhaufen abgelegt. Linck Schl. 48; 76; Im M. hohler Weidenstöcke. Oken 5, 1782; Schwarzes Land von lockerem M. V. Georg. 2, 204; In dem Baum ist der M. etc. Auch Zsstzg. z. B.: Blei-M., verwitterter Bleiglanz; Eisen-M. oder verwittertes Eisenerz in sich enthaltende Erdarten. Krünitz 10, 569; Daß entweder der Kohlen- M. in den Förderstrecken oder sogar der feste Kohlenstoß in Brand gerathen. Karmarsch 3, 390; Kupfer- M., verwitterte Kupfererze, Kupferocher; Diese Masse von Moder-M. und Holz. Volger EE. 79; Die M.-Käfer leben in allen Zuständen von Pflanzen-M. Oken 5, 1781; Silber-M., ein lockres, mürbes oder auch verwittertes Silbererz etc. Ferner kollektiv: Damit das kurze Gemülm von den Strohschütten abfalle. Krünitz 9, 583 etc., vgl. Gemüll.
~en, tr.:
zu Mulm machen; intr. (sein): zu Mulm werden oder zerfallen (vgl. olmen), und Zsstzg.: Zer-m. etc.
~icht, ~ig, a.:
mulmartig, aus Mulm bestehend, von Mulm oder Fäulnis ergriffen: M–es Erz, Holz; M–e Erde; Daß in wenig Jahren solcher Hieb [in einer Rothbuche] mulmicht wird. Döbel 3, 7b; Durch das mulmige, zerfallne Ansehen ihre Reife zur Salpetergewinnung bekunden. Karmarsch 3, 66; Obgleich der Splint .. mulmicht ist. Krünitz 10, 227; In mulmigem Sande mich windend. V. Ov. 1, 110; Das Brachfeld so locker und mulmig. Georg. 16 etc.