Müller
Müllerei
müllerisch
Müllern
Müller, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) ein Handwerker, der den Mühlenbetrieb versteht und aus- übt, im engern Sinn ein Mühlen-Meister oder -Besitzer, weibl. M–in, die Frau oder auch (z. B. 1, 163 ff.; 1, 13; 22; 28u. o.) die in der Mühle waltende Tochter etc., — nach den versch. Mühlen (s. d., Zsstzg.) versch., meist durch Bestw. näher best., ohne solches gw. der Getreide- oder Mahl-M., z. B.: Es wohnt ein M. an jenem Teich | . . Der M. und die M–in | bewachten die Tochter. V. 2, 157; Das muß ein schlechter M. [M.-Geselle etc.] sein, | dem niemals fiel das Wandern ein. .. Herr Meister . ., lasst mich .. ziehn. 1, 6; 39; Weißer M. ohne Scham, | weil du führst ein’ Diebesnam. 5, 76; Warum man die M. nicht henke, wie andere Diebe. 1, 161; 3, 289 etc. Nbnf.: Müllner. 3, 1, 899 Z. 5) etc. Bildlich (vgl. mahlen 1c): Zur Zeit [des Alters], .. müßig stehen die M. [mahlenden Zähne] ..; daß die Stimme der M–in [?] leise wird. 13, 3 ff. etc., vergl. ebd. —
~ēī, f.; –en: a) Zsstzg. entsprechend denen von Mühle (s. d.), insofern der Betrieb gewerbsmäßig ist, also nicht zu Hand-, Kaffe-, Pfeffer-M.; aber wohl nach der treibenden Kraft: Dampf-, Pferde- oder Roß-, Wasser-, Wind-M. [s. u.]; ferner nach der Lage am Wasser: Ober- und Unter-M. z. B. Encykl. d. Bauk. 2, 70; ferner: Die M., sie seien Korn- [oder Getreide-, Mahl-], Walk-, Graupen-, Grütz-, Stamp[f] und Schneide- [oder Brett-, Säge-] etc., Pacht- oder Erb- M. 44; Bann- Soonw. 12); Drechsel-; Gips-; Kalk-; Loh-; Malz-; Panster-; Papier-,. Pulver-; Schiffs-; Staber-; Straub-; Zwang-M. etc., auch (selten) erweitert = Fabrikant, z. B.: So erniedrigen Sie ihn zum Bücher-M. 3, 324 etc. und (vgl. Wind machen etc.): Wind-M. = Lügner, mit Fortbild., z. B.: Der alte Wind-M. . . Aus Bosheit hat er wohl nicht eben gewindmüllert. 484a; Schäme dich, du alter Donquixote [der bekanntlich mit Windmühlen kämpfte], daß du dich so bewindmüllern ließest. 485a; Das Wind- und Klappermüllervolk. ebd.; Windmüllerei ist die durchlauchtige Kunst, | die einst berühmte, welche Staaten künstelt. 264 etc., vgl.: An alle windmüllerische Pantagruelisten. 2, 471); Türmische Wind-M. und Letzköpfe (s. d.). 475 Z. 36 etc. — 2) (s. 1) übrtr. auf versch. Thiere:
a) Mehlkäfer, Tenebrio molitor. —
b) eine Art weißbestäubter Maikäfer (s. d.). —
c) eine Art Stachelbarsch, Gasterosteus spinachia. —
d) Kaulquabbe, Cottus gobio. —
e) Die geschwätzige Grasmücke, Silvia curruca, auch M–chen oder Hagspatz genannt. Th. 98 (wegen des einförmigen Geschreis Klapp-Klapp!). —
das Müllergewerbe etc.: Die M. war auch viel leichter als jetzt. Volksk. 4; Wind-M. s. Müller 1a. —
~isch, a.: auf Müller oder Müllerei bezüglich etc.: Die m–en Interessen, auch Zsstzg. und z. B. übrtr.: Wind-m–e [lügenhafte] Berichte, s. Müller 1a. —
~n: in Zsstzg. wind-m., s. ebd. Work in progress
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