Mieder
Mīēder, n., –s; uv.; –chen, lein; -:
ein steifes, enganschließend die Brust bedeckendes weibliches Kleidungsstück, Leibchen, Schnürleib (s. Ästh. 2, deutsches Wörterb. II. 253); H. 1, 1, 14; Ein knappes weißes M. und eine schwarze Taffetschürze, — so stand sie auf der Grenze zwischen Bäuerin und Städterin. 21, 270; 35, 402; U. 2, 195; Dagegen lag das rothe M., vorn mit Schnüren geheftet, knapp an und unter ihm zeichneten sich voll und scharf die Brüste. E. 391; 4, 132; Nem. 1, 241; 3, 47; Kom. Op. 3, 222; Zusehens wird .. von erstickter Seufzer Drang | das knappe M. immer enger. 11, 170; Der Zwang wird mit dem M. aufgeschnürt. 171; Sie schwört ihr, so lang als Etwas auf und nieder | in ihrem M. geht, ihr hold und treu zu sein. 275; 166; Sie werden’s nicht übel nehmen, ein Mäntelchen ohne M. | und, leichter als ein Wölkchen, ein seidner Unterrock | war all ihr Putz. 15, 30 etc.; Nacht-, Schnür-M. etc. — Auch übrtr., z. B.: Sein Arm ist ihr ein enges M. [er schließt sie eng in die Arme]. schläger Gd. 188; Der Ost, der kecke Freier, | löst den Knospen ihre M. 2, 51 etc.
Anm. Als masc. 2, 235. Mhd. muoder, s. 2, 239, vgl.: Das Müder. 42; 2, 553 ff., vgl. westpreuß. moide 14, 136).
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