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Messing messingen
Méssing, n. (m.), –(e)s; –e; -:
eine Legierung von Kupfer und Zink: M. brennen (s. d. 6l); Wie M., das im Ofen glühet. Offenb. 1, 15; Das Mischungsverhältniß des M–s ist sehr schwankend, in dieser Beziehung hat man gelbes und rothes M., letzteres gewöhnlich Tomback genannt, zu unterscheiden. Karmarsch 2, 635; Schmiedbares M., in England Muntz-Metall, nach dem Erfinder Muntz. 636; Mitscherlich 2, 2, 225; Wie die falschen Münzer Silber und M. mengen. Luther 6, 119b; Wie Kupfer wird zum Feuer bracht | und mit Galmei also versetzt, | daß draus gut M. wird zuletzt. Rollenhagen Fr. 167; Mit spanischem M. Simrock Gudr. 1109 [,,von spanischem messe“] etc. Zsstzg. zur Bez. vrsch. Arten, nam.: Platten- und Tafel-M., in Platten; Roll-M., aufgerolltes M.-Blech; Stück-M., aus dem Tiegel in eine Grube gegossen und noch glühend in Stücke geschlagen; Goslar liefert Stück-, Kessel- und Draht- M. [zu Kesseln und zu Draht] und sogenannten Lattun [s. Diez 247], eine Art sehr dünner M.-Bleche. Krünitz 89, 492 etc.
~en, a.:
aus Messing: Messingne Schrauben. CFBahrdt 3, 308; Mit messingnen Verzierungen. ebd. etc.
Anm. Mhd. messe (s. o., vgl. Masse) messinc, möschinc. Zuw. masc.: Der also gebrannte M. Jablonsky 671a; Brem. Wörterb. 3, 150; Raumer Päd. 3, 1, 157; Rollenhagen Fr. 167 etc. Mundartl.: Kupfer, Mösch oder ander Metall. Stumpf 361a; Gotthelf G. 170; Stalder etc. Nbnf. des Ew.: Einen messingernen Leuchter. HRau DeutschErz. 1, 151; Messingerne Tafeln. Büchner Konk. 1353b etc.; Auf „messing“ Tafeln. 1. Macc. 8, 22; Auf „messinge“ Tafeln. 14, 18; Eine lange messinge Trompete. Mandelslo 72b; 122b; Messinge Leuchter. Olearius Reis. 241b; 245a etc.; In einem küpfern oder mössinen Pfännlein. Ryff Sp. 278a; Ein messen Spritzen. HSachs G. 1, 32; Möschene Knöpfe. Hebel 8, 117; möschig. Stalder. Vgl. auch (niederd.): Messing (i)sch reden, ein Gemisch von Hoch- und Plattdeutsch.