Faksimile 0179 | Seite 177
luftig Lüftig
Lúftig, a.:
aus Luft (s. d., nam. 1c) bestehend; in der Luft schwebend; Luft habend, dem Zugang der Luft freistehend, ausgesetzt; leicht wie die Luft, eig. u. übertr., flatterhaft, windig etc.: Am Hochgericht | tanzt’ .. ein l–es Gesindel [in der Luft schwebend, leicht und schemenhaft, s. Luftgespinst]. B. 15a; Gethürmte Städte schmücken | ihr l. [ragend] Haupt. Denis; Der luft’ge Kampf [des Nebels und der Sonne]. G. 1. 2; Der Holzstoß dicht und doch l. [so daß die Luft Zugang hat] geschichtet. 18, 41; Nichts als Unvollendetes, Zweifel, Grundloses und L–es [Leeres, Nichtiges]. Gutzkow 11, 154; Ein Wirth, der .. hurtiger zu sein, sich l. [leicht] aufgeschürzt. Hagedorn 1, 37; Die fünf zum Himmel aufstrebenden, massigen und doch l–en [leichten] Thürme. Hartmann BB. 355; Ein luft’ger Chamäleon, lebt er von der Luft. H. 8, 380; Daß handgreifliche Praxis diese, wie so manche andere l–e [nichtige, eitle] Theorie .. als Spreu wegblasen werde. Kant Buchm. 5; Wie tanzte vor des Lebens Wagen | die l–e [in der Luft schwebende, leichte] Begleitung her! Sch. 48b; Ihn umschwebte l. | noch stets der Töne Bann. Uhland 428; Den l–en Patron [den Gott der Winde]. Weisser Rom. 81; Der kalten, scharf-l–en .. Natur ihres . . Nordlandes [wo scharfe Luft weht]. Stahr Jahr. 1103; Von leichtfertigen Omelettes und dergleichen L–keiten [leichten, nichtigen, nichtsättigenden Gerichten]. Par. 1, 31 etc. Daneben:
Lüftig: Eingewiegt in lüft’gen [leichten] Schlaf. Cronegk 2, 174; Mit leisem Geflüster, | ihr lüft’gen Geschwister! [leichte, schwebende Feen]. G. 8, 180; In einen l–en [von frischer Luft durchzognen, nicht dumpfigen] Keller. 19, 230; Kerlchen, die freilich leicht und l. genug waren. 14, 42; Ihr seid verdonnert l. bestellt [leicht gekleidet]. Holtei Lammf. 1, 151; Springt zu ihr, Ihr seid hübsch flink und l. FMüller F. 113; In ziemlich l–s Leinen | kaum übers Knie gehüllt. W. 12, 88; Auf ihrem l–en Wagen | von Schmetterlingen hergetragen. 142; 20, 331; Schwingt sich Rosette frisch zum l–en Sitz [oben auf den Baum] hinauf. 167; Daß ich eines dieser l–en [leicht einher flatternden, sich frei bewegenden] Wesen bin. 21, 117; Von der l–n [ragenden] Ceder überschattet. 25, 281; Rosse .., die von Frühlingswinden empfangen, | Thraciens l–e [freie, von der Luft durchwehte] Höhn mit ihrem Wiehern erfüllen. 26, 376; (vralt.), durch-l. Sebitz Feldb. 312; Spate; Weit-l., s. weitläufig 1f.