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Liese
Līēse, f.; –n; Lieschen, lein, el:
1) ein gw., weibl. Taufname, verkürzt aus Elisabeth (hebr., gr.), oft wie Grete, Käthe (s. d. und vgl. entsprechend männl.: Hans) zur Bez. einer jüngern Weibsperson, z. B.: Der Bauersknecht hebet die L. Hagedorn 3, 147; Wann saht ihr je, ich schrieb ein Reimgeläut? | ich stöhnt’ um Lies’ etc. V. Sh. 2, 481; Dumme, faule L. [Dirne] etc.; Gackel-, Geiz-, Plauder-, Schnack-, Schwatz-, Tändel-L.; Einer noch viel zierhaftern Zier-L–l. Hegel 17, 569 etc., s. Weinhold 54a; Namenlieschen, s. namenlos. 2) (s. 1) Lieschen Allerlei (s. d. 1a). Faul Lieschen, eine Pflanze, Anagallis arvensis, Gauchheil. 3) Bergb.: eine ganz enge Kluft, in welche kaum ein Keil gesetzt werden kann. 4) Schmied. etc.: L., Balg-L., die lange eiserne hohle Schnauze am Blasebalg, s. Düse. 5) Stellmach.: Stemmleiste (s. d.) eines Rüstwagens.
Anm. Die Bedd. 3 und 4 viell. zu 1 in obscöner Deutung (vgl. Mönch und Nonne) etc. 5 wohl nur mundartl. st. Leiste (plattd. liest).