lenken
um-lenken
um-lenken
Lénken: 1) tr.: Um-: umwenden, v. dem bisherigen Wege fort in einen andern lenken, eig. u. übrtr. tr. u. intr. (haben u. sein), vgl. zurück-l.:
a) etwas sich Bewegendem durch darauf geübte Einwirkung die Wendung in der Richtung geben, wohin man es haben will (vgl. leiten u. führen) sowohl eig. v. körperl. Bewegung, als auch übrtr. auf Geistiges, z. B.: Pferde mit dem Zügel, ein Fuhrwerk, ein Fahrzeug l., rechts, links, seitwärts, nach der Seite, nach einem Ziele hin l.; Die Pferde halten wir in Zäumen . . u. l. den ganzen Leib .. Die Schiffe . . werden gelenkt mit einem kleinen Ruder, wo Der hin will, der es regieret. 3, 3 ff.; Das falsch gelenkte Steuer zu ergreifen. 13, 299; Lenkte mit langem Stabe die beiden gewaltigen Thiere. 5, 14; Den Wagen zu l. 65; Wo jetzt ..| seelenlos ein Feuerball sich dreht, | lenkte damals seinen goldnen Wagen | Helios. 21b; Titan neigte den Lauf u. lenkt’ abschüssig die Deichsel | zum hesperischen Sund. Ov. 2, 215; Die fliegenden Rosse zu l. Il. 7, 242; Vorbei an der Insel gelenkt das dunkele Meerschiff! Od. 12, 276 etc.; Die Schritte, den Fuß nach Etwas l.; Jemandes Aufmerksamk., Sinn, Gedanken v. Etwas (fort) nach etwas Anderm (hin) l. etc.; Alles zum Besten l.; Pallas lenkte selbst| gerad’ aufs Nasenbein am Aug’ den Spieß. 161b; Richtschnur, darnach sie alle Schriften lenk’ u. bieg. B. 50b; Weiß er sie, unfühlbar wie die Gottheit nach seinem Willen u. zu seinem Zweck zu l. A. 2, 46; Jeden [Faden] lenk’ ich [in] seine Bahn. 12, 32; Den heiligen | Gebrauch mit leichtbeweglicher Vernunft | nach unserm Sinn zu deuten u. zu l. [„wenden“ 34, 71] 13, 23; Die Kunst, v. Weitem ein Gespräch | nach seiner Absicht langsam fein zu l. 9; 17, 33; 1, 34; Ph. 13, 202; Ich muß meine Empfindung anders l. 5, 1, 29; Sie gönnten diesem angebornen Recht seinen Lauf, aber sie lenkten es durch Gesetze. Ph. 1, 321; Hauptleute kann ich nicht am Laufzaum l. 3, 122; Solche Aschermittwoche, die zuw. das ganze Leben .. l. 31, 82; Eine dienstfertige Dirne,| die sich l. ließ an einem Zwirne. Mak. 1, 63; Morg. 1, 41; Das Herz, das sie an sanften Banden lenket. 23a; Ihr .. lenktet | aus eurem Kerker planvoll die Verschwörung. 414a; Die eingesetzten Richter führten die Untersuchung gegen Maria Stuart; der Primas v. Kanterbury als Vorgesetzter des Gerichts leitete die Untersuchung u. Elisabeth lenkte die Untersuchung ihren Racheplänen gemäß etc. Ugw.: Die Affen gehen .. mehr unter sich gelenket denn aufrichtig [mehr zur Erde gewendet auf vieren als aufrecht]. J. 208b; Der Oberrück [in der Fährte eines jungen Hirsches ist] hoch gelenket u. je älter ein Hirsch, je niedriger er [d. Oberrück, das Geäfter] gelenket ist. 95b. —
b) Etwas, nam. Knochen in einander l., beweglich in einander fügen, s. Ein-l. u. Gelenk I. — 2) (s. 1) refl.: Sich [seinen Fuß] wohin l.; Lenke dich v. ihnen. 1. 15, 14; Daß sie sich nicht sollten wieder zu Herodes l. 2, 12; Sprich, daß sie sich herum l. 2. 14, 12; Die Quelle .., welche reichet hinan zu der Stadt und lenket [wendet] sich. 4, 21, 15; Die Grenze lenke sich auf die Seiten des Meers. 34, 11; 15, 10 s. länden, Wohin sich das Gespräch der Edeln lenkt, | ich folge gern. 13, 98; Ich mich matt zur Erde lenke. 2, 300 Z. 4; 299 Z. 11); Meine Aufmerksamk. lenkte sich bald auf ihn etc. Ferner: Der Wagen lenkt sich [s. d. †] leicht, ist leicht zu l. etc. — 3) intr.: ohne Nennung eines Obj. s. 1 u. 2: Der Mensch denkt, Gott lenkt [das Geschick etc.] Sprchw.; Sieh scheitelrecht dort über dir den Wagen [d. Sternbild], | noch lenkt er aufwärts [sich = steigt]. 4, 61; Da er das Herz nicht hatte, ganz gerade auf die Sache los zu gehen, so lenkte er [das Gespräch etc.] v. Weitem dahin. 18, 211; Durch Wüsten zu l. [den Schritt]. Mak. 1, 98; 35; Ob er heimwärts l. [= ziehn] sollte. Rost. 105a; Übern Marktplatz lenket rasch Held Dojtschin [das Roß = reitet]. 2, 179; 397; Geron lenkt [reitet] dahin. 11, 144 etc. Jm Allgm. gilt das Hilfszeitw. haben, doch kann zuw., wie bei Zeitw. der Bewegung, auch sein stehn (vgl. ein-l. 1), wenn die erfolgte Ortsveränderung, nicht das Streben danach bez. wird, — od. als Pass. zu 1: Er ist durch die Anziehung aus seiner Bahn gelenkt (s. † Sein u. Werden). — 4) dazu:
a) Den all-l–den Arm der Vorsehung. Br. 2, 25 etc. —
b) Ungelenkt geht das Saumthier seinen Weg etc. —
c) Lenker, zunächst lenkende Pers. (weibl.: Lenkerin), z. B.: Der höchste Lenker u. Vorsteher aller menschlichen Dinge. 39, 302; Der allgerechte Lenker unsrer Tage. 515b etc.; Der ew’ge Lenker alles Menschlichen. 4, 213; Ein Lenker auf dem Feuerwagen der Eisenbahn. J. 278; Die Lenker [des Wagens]. Il. 5, 505; 23, 370 etc.; Lenkerin meines Thuns sei du, o weise Natur selbst! 1, 11; Das Gesetz der Gravitation, welches [person.] hier als Lenkerin der Bahnen aller Himmelskörper auftritt. Gsch. 134 etc.; Drachen- 106), Pferde-, Staats- 8, 100), Wagen- 22a), Welten- und Wesen- s. Sch. 8) Lenker etc. Aber auch sachl. an Maschinen etc.: ein die Bewegung lenkender Theil, z. B. in Sägemühlen die das Gatter sammt der Säge auf- u. abbewegende Stange etc.; Zwei Lenker .., die zur Bewegung zweier in der Tiefe aufgestellten Speisepumpen dienen. Ein Gegenlenker bewirkt dabei eine möglichst dem Zweck entsprechende Führung der Kolbenstangen. 2, 60 etc. —
d) zu c als Fortbildung: Da brechen die Geschwüre der Fäulnis mitten in der übertünchten Staatslenkerei auf. 8, 100; Wagenlenkerhaft etc. —
e) Die Lenkung des Ganzen liegt ihm obetc.
Anm. S. Gelenk I, Anm.
Zsstzg. nam. zu 1a mit Vors. zur Beg. der Richtung, vgl. leiten, führen u. die Zeitw. der Bewegung überh., z. B.: Ábfort-, weg-l. v. Etwas, z. B.:
1) [1a]: Sie suchte .. das Gespräch abzulenken .. Charlottens A. 15, 87; Auch von dieser Bahn wurde er [steu- ernd] abgelenkt. 106; Wie oft werden wir v. einem scharf ins Auge gefaßten Ziel abgelenkt. 235; Eine Richtung, die wir früh genommen, kann wohl einige Zeit abgelenkt, aber nie ganz unterbrochen werden. 19, 264; 22, 38; Mit einer Revolution gedroht, die nur durch .. die Macht des Herkommens abgelenkt werden konnte. 49; Da die Spree von ihrem Weg nach der Oder zu dadurch abgelenkt scheint. 31, 319; Allen Begriff von Mühe etc. muß er a. [abweisen, nicht aufkommen lassen]. 29, 400; 35, 264; 39, 12 etc.; Den Stoß der Fluth sanft abzulenken. E. 101; Die Strömung abzuleiten (s. d.) .. Abgelenkt zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen. 1, 203; Dieses Einstürmen lenkte [lehnte] Rousseau mit einer kalten Höflichkeit ab. 1, 153; Auf Anderes laß uns die Red’ a. Einen Verdacht von sich a. etc. —
2) [3] z. B. im Partic.: Erleidet die Nadel eine [sie] ī a–de Einwirkung. 1, 688; A–de Fragen. 58, 110 etc., ferner: Wenn die Fürstin darauf zusteuerte, wuste er, daß es schwer war, [sie] abzulenken. H. 2, 2, 50; Erst als die Restauration v. der Ordnung, die sie eingeführt hat, ablenkt. 6, 290; Eine .. Nebenstraße lenkte v. der .. Hauptallee ab. R. 2, 373; Da schwenkte sich im Zorn zur Linken ab Suhrab | v. Rostem, Rostem lenkte rechts v. Suhrab ab. Rost. 87a; Spaziergang, wo .. man bald .. stille steht, bald seitwärts ablenkt, um eine Blume zu pflücken. HB. 2, 192 etc. —
3) Dazu:
a) Die Ablenkungen der Magnetnadel; Der Weg den unser Freund eingeschlagen, zeigt sich nun hier in seiner völligen Ablenkung [vom Wahren]. 29, 396 etc. —
b) Ein Ablenker [sachl.: etwas A–des] für ihre Gedanken war ihr willkommen. Nap. 3, 141. — Āūs- [3]: aus dem Wege lenken, ausweichen, ausbeugen s. ein-l. 1 u. 2: Jetzt .. | lenkt er im Umgehn ein u. sie zur selbigen Zeit aus. 1, 212; Er lenkt unsern Ehrenbogen aus | u. unsern goldbehängten Rossen. 129; U. lenkt’ dem Triumph aus. 2, 281; A–d dem Zorn der eifernden Here. Mosch. 2, 77 etc. Faktitiv: Den Wagen aus dem Gleis a. etc. Vgl.: auslängen. — hindurch-l.: Dort nur lenkten sie durch die leicht gesporneten Rosse. Il. 8, 396. —
Dúrch-: Eīn-: 1) intr. [3]: in die Bahn, in das Gleis etc. lenken, einbiegen etc. (s. den Ggstz. aus-l.) eig. u. übrtr.: Ich wollte auf meinen Weg wieder links e. 34, 226; Bei der Übertretung .. Jch lenke wieder ein. 18, 7; Ich muß nur ein lustig Lied anfangen, daß er nicht gleich in seine alte Leier e. kann. 8, 132; Lenk aufs Vorige noch ein wenig ein. Gris. 80; Das geht so nicht. Lenk ein! 2, 334; Die reichsgerichtliche Unterstützung lenkte auf den Plan ein, welchen die vorangezognen Reichskonstitutionen mit dunkeln Strichen entworfen hatten. Ph. 1, 316; 3, 127; Eine ehrwürdige heilige Linie, nach welcher alle streitende Bewegungen des Willens zuletzt e. müssen. 789a; Bis sie zuletzt einlenkten zum Sturz des schlammigen Phasis [schiffend]. Ov. 2, 5; Um v. diesem kleinen Seitenwege gleich wieder einzulenken und zur Hauptsache zu kommen. 1, 56 etc. — Als Hilfszeitw. dient mit einer Nüance „haben“ u. „sein“: Wer eingelenkt hat, hat nur die Richtung eingeschlagen, um in das Gleis etc. zu gelangen; wer eingelenkt ist, ist dort schon angelangt; Er hat sich mit mir entzweit, aber er hat auch schon wieder eingelenkt, sucht sich mir zu nähern; Gerne wäre Blasedow eingelenkt [ihnen ausgewichen]. Bl. 1, 111; Einige sind wirklich eingelenkt, Andere haben dagegen das Übel vergrößert. Päd. 3, 1, 80. —
2) tr.: faktitiv zu 1, z. B.: Den Wagen wieder ins Gleis e.; Glücklicherweise ist Lenz eine Natur, die bei allen ihren Wunderlichkeiten durch Vernunft und Standhaftigk. auf den rechten Weg einzulenken ist. Br. 225b; Aus Menschenliebe öfter v. dem Wege der Wahrheit abzuweichen, um Jrrende in die Heerstraße einzulenken. 4, 1, 13 etc.; Den aus dem Gelenk gefallnen Arm wieder e.; Die aus den Fugen gegangne Zeit wieder e.; Die Arme wird verlangen, Nachricht v. mir zu hören u. Dies ist noch nicht einzulenken [einzurichten]: A. 1, 171: Die Folgen . ., die dieser Vorfall, wenn er nicht eingelenkt würde, der .. Gegend zuziehen dürfte. Leb. 2, 307 etc. Nam. auch (Anat.), vgl. [1b] u. Gelenk: Da, wo die 3 Schulterknochen zusammenstoßen u. eine flache Gelenkhöhle bilden, ist der Ober- arm eingelenkt. .. Zwei lange Knochen, welche an seinem unteren Ende eingelenkt sind. .. Ihre Einlenkung mit dem Oberarm heißt Ellenbogen. 4, 26; 27 U. v. — 3) dazu:
a) Einlenker, auch sachl., z. B. (Uhrmach.) ein Werkzeug, womit die Zapfen in die Löcher gewiesen werden etc. —
b) Naīvität .., die aber manche Anderung u. Einlenkung [Einbiegung, Einschränkung] erleiden mag. SchV. 291; Brauchen Sie keine Einlenkungen! 1, 406, suchen Sie nicht wieder ausbiegend einzulenken etc., s. 2. — in die Höhe, hinauf-l., Ggstz. nieder-l.: Aus der kläglichen Enge unseres häuslichen Daseins wagte Schiller es den Blick seines Volkes emporzulenken auf die majestätischen, die Höhen der Geschichte. GschTh. 380. — Ent- [1a]: Bis Luna den Höhn | die Drachen entlenkt [sie davon fortlenkt]. thisson 55; Mag schneller denn stürmischer Roßwettlauf | in die Flucht den Fuß er kräftig e. Kön. Ödip. — Ihm entgegenlenke flugs .. dein Gespann. 168a. — Fórt-. — Ge-, intr. (sein): durch ein Gelenk verbunden sein etc.: Das Schenkelbein, es gelenkt mittelst des Schenkelkopfs am Becken. gB. 1, 75 etc. — Hēīm-. — Hêr-, Hín- etc.: Er lenkte die Rosse her, hin, ans Ziel heran etc.; Seine Zunge .. lenkte | der Hörer Herz .. auf Haß u. Abscheu hin. D. 152; Ließ er das Gespräch fallen od. lenkte es wo anders hin. 14, 120; Jeder sucht das Wasser nach seiner Seite, zu seinem Vortheil hin-zu-l. 18, 308; Zu gleicher Zeit sollte mich noch eine Ableitung der Welt entfremden, u. zwar die entschiedenste Wendung gegen die Natur. zu der ich aus eigenstem Trieb .. hingelenkt worden. 25, 153 etc.; Mit Ritterschloß gekrönet, | lenkt sich hin [2] des Gipfels Bogen, | bis er sich dem Thal versöhnet. 4, 11; Nun lenket sie sanft | in das Vollkommnere hin [3]. 2, 292 etc. — Flößer, die ihre kleine Welt schwimmender Güter nach Holland hinablenk- ten. Kl. 2, 19; Um wieder es [das fliegende Roß] sanft herab-zu-l. 4, 277. — Daß er mit seinen Pferden in die Mitte hinein-l. muß. 24, 234. — Den Charakter durch eine künstliche Wendung zum Ziel her- um-l. 1, 170; Dann wäre er vielleicht herum-zu-l. [umzustimmen etc.] gewesen. Lind. 3, 111 etc. — falsch lenken. — hernieder-l. — s. zurück-l. — hinüber-l.: Eine ü–de Bemerkung .. brachte die Unterhaltung auf einen andern Ggstd. W. 2, 182. — I.
Empōr-: Entgêgen-: Míß-: Nīēder-: Rǘck-: Über-: Er lenkt sein Roß um. Ep. 28; Vielleicht kann man Jhren Vater durch eine treue Schilderung Jhres Zustandes uml. 3, 39; Wenn nicht ein .. Haselhag zu beiden Seiten den Weg begrenzt hätte, wer weiß, ob er nicht rasch umgelenkt .. hätte. G. 359; Daß er seine angeborensten Regungen nach Anderer Willen umlenkt. A. 1, 119; [Daß der Tod] die zu einförmig und lang fortgesetzte Bewegung sanft umlenke. Ph. 3, 269; Nach Lucern meine Reise u–d. A. 1, 384; Sie besinnt sich, sie lenkt um etc. N. 71; So kann sich das Bewusstsein in dieser Höhe nicht erhalten, sondern lenkt wieder ins Materielle um. 2, 2, 460; Wird .. geschwind | uml. in die alte breitgetretne | Fahrstraße der gemeinen Pflicht. 341a; Die Postchaise lenkt wieder um, nch Paris zurück. 660a; Als ich an der Ecke einer Gasse umlenkte 708a; Den Postknecht uml. zu lassen [zurück-l.]. 2, 10; Macht gut, was böse war, u. lenkt Begebenheiten | zu seiner Absicht um. 4, 2, 171); Diese [Götter] vermag durch Räuchern .. der Sterbliche umzulenken. Il. 9, 500; Daß, wohin es auch woll’, es die Seel’ umlenke dem Hörer. Hor. 2, 359; Mein Herz wird umgelenkt. Ar. 1, 386; Um das Ziel her | sicher die Fahrt um-l. Th. 24, 118 etc. — II.
Um- tr.: Etwas lenkend umfahren: Konnte ja doch Antenor .. zur illyrischen Bucht .. eingehn ohne Gefahr u. uml. den Quell des Timavus. Än. 1, 245; Wer die phrygische Bacchosweihe .. mit Kunstwendung umlenkt [absichtlich umgeht]. Ant. 1, 234 etc. — Ver- tr.: 1) fälschlich lenken: Die Ergießung eines Herzens | so zu verl., die, sich selbst gelassen, | ganz andre Wege nehmen würde. Nath. 3, 10; Der junge Mann von Genie, dessen natürlich schöner Gang durch schädliche Lehren u. Muster auf diesen traurigen Abweg verlenkt wird. 1003a etc., vgl. auch: Hab’ ich das Landvolk nicht zu unserm Zweck verlenkt [gelenkt]? 3, 346. u. refl.: Was steht, kann plötzlich sich verl. 697, aus seiner Bahn kommen. — 2) (ugw.) durch Lenken vermeiden, an Etwas vorbei-l.: Ob er auch diesen Triumph verlenkt. 130. — Vorbēī-: z. B. intr.: Lenke mein Schiff [an meinem Schiff] nicht vorbei. Od. 15, 198, fahre daran nicht vorbei, aber auch tr. = führe es nicht vorbei. — Vorǖber-: vorbei-l. — Wég-: fort-l. — Zū-: Das Schiff dem Hafen z.; Das Fahrzeug lenkte [3] auf das Sommerhaus zu. Med. 1, 31; Wir wollen bloß gedenken, | auf dich, Emanuel, uns künftig zuzulenken [2]. 1, 17 etc. — Zurück-: nach dem Ausgangspunkt hin- od. um-l. (s. d.): Er lenkte das Pferd mit einem Zungenschlag zurück. Gv. 209; Die mittelalterliche Welt, zu welcher das orthodoxe Lutherthum selbst zurückgelenkt [3] hat. GschTh. 116; Daß wir von dieser Geschichte der Aufführungen z. zur Geschichte der dramatischen Literatur. 334; Bis Herzog Herman zurücklenkt [3. zurückkehrt]. Fr. 566 etc. In den untrennb. Formen auch: Ein Rück-l. Desselben auf die Heirathsangelegenheit. .. Die Unterhaltung auf einen gewissen Punkt zurück-zu-l. Brautsch. 225.
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