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Lasch Lasche laschen
II. Lásch, m., –es; –e; Läschchen, lein:
1) ein abgerißnes Stück Haut etc., Streifen (mhd. lasche, vgl. Latz, Anm.), s. Flatschen: Damit nicht ein Läschchen Haut abginge [von den Händen]. Döbel 1, 86b; Ließ dem Bären abziehn ein L., | dem Fuchs zu einer Pilgramstasch. Rollenhagen Fr. 261 etc., s. laschen 2.
2) Schiff.; Plattscherbe (s. d.), auch „Lasching, Laschung (f.), vgl. Lasche 5.
~e, f.; –n:
(vergl. Lasch), in best. techn. Anwendungen, ein auf- oder angesetztes Stück, Streifen etc., nam.:
1) Eisenbahn.: Zur hauptsächlichsten Verbindung der Schienen-Enden dienen Streifen oder L–n von Schmiedeisen, die genau zwischen Kopf und Fuß der Schiene passen. Karmarsch 1, 624.
2) Maschin.: Stücken Holz, die an Kunst- und Wasserrädern zur stärkern Verbindung der Kranzstücke über dem Wechsel derselben mit „L–n-Nägeln“ aufgenagelt sind; Haupt-L–n, in der Mitte der zusammengesetzten Kranzstücke.
3) Schneider etc.:
a) ein an Kleidern etc. angesetzter Streifen oder Zwickel, z. B. Winn-L., ein viereckiges an den Hemden unterm Arm eingesetztes Stück Leinen, um die gehörige Weite zu gewinnen. Schütze Holst. 3, 13 etc.
b) Klappe oder Patte (s. Batte) über einer Tasche.
4) Schuhmach.:
a) Zwickel an den Schuhen zur Befestigung der Schnallen oder Bänder etc.: Schuhe mit L–n. Klencke Parn. 1, 347; Ihr Schuh .. mit aufgesteifter L. Zachariä 1, 23 etc. Dazu: Schuhe (an)laschen, mit (neuen) Laschen versehn. Versch. schwzr.: Der Laschen, Schuhriemen.
b) erhabne Naht, womit zwei nicht ganz von einander geschnittne Stücken Leder zusammengenäht werden, und dazu: laschen, tr.: mit solcher Naht nähen, z. B. auch bei den Beutlern: Lederne Hosen l. etc.
5) Zimmerm.: bei einem Stück Holz das Ende, wovon die Hälfte der Dicke weggenommen ist, um es auf das ebenso behandelte entsprechende Ende eines andern damit zusammenzufügenden Holzes zu legen, wie auch die auf solche Art bewirkte Zusammenfügung und Verbindung,,gelaschter“ Hölzer, im Schiffb. nam. von Planken, während von Balken die Bez. „Scherbe“ (s. d. und Lasch 2) üblicher ist, vergl. Blattung. Ferner aber:
6) Schlinge, Schleife (schwzr.: Lätsch, m., s. Stalder 2, 158 und vgl. Lasso und Latz).
7) Botan.: bei Oken die Zunft der Nußmoose mit lappigem Stock (vgl. etwa Lasch I?), mit den Gattungen: Blätter-, Falten-, Gabel-, Rosen-, Stein-, Wald-, Wasser-L–n.
~en, tr.:
1) mit einer Lasche (s. d., nam. 4 und 5) versehn, dazu: Laschung (s. Lasch 2).
2) Forstw.: Einen Baum l., an-l. (versch. 1, s. Lasche 4a), anschälmen, anplätzen, mit dem Beil ein Stück Rinde (s. Lasch 1) weghauen, um an dieser Stelle den Baum als einen zu fällenden mit dem Malhammer zu zeichnen etc.; ferner: Einen Weg durch den Busch l., ab-, durch-l. (versch. 3), ihn durch Anlaschen bezeichnen etc., vgl. II. Lachen.
3) s. kalaschen.