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lärmen
I. Lä́rmen: 1) intr. (haben):
Lärm, ein lautes Getöse machen, schreien, zanken etc.: Schreien und l.; L. und toben; Der l–de Tag . ., die schweigende Nacht. Börne 2, 488; Ihr lärmt und rauscht. G. 1, 70; Wild durchein- ander | lärmten die Freier im Saal. V. Od. 22, 22 etc., niederd. ohne Uml., vgl.: Was al(l)armst du. Droysen A. 1, 289. 2) tr. und refl., mit Angabe der Wirkung: Einen aus dem Schlaf l. [auf-l.]. Gutzkow Unterh. 2, 2, 383; Ihm die Ohren voll l. G. 7, 46; Da schlagt und lärmt euch satt [oder aus]. 8, 306; Sich matt [oder ab-] l.; Sonst schlag’ ich an der Kammerthür die Trommel, | bis sie den Schlaf den Schläfern todtgelärmt. Shakespeare 8, 293 etc., auch = l–d schrein etc.: „Wie?“, lärmte er, „Du willst nicht“ etc. 3) dazu:
a) Das L., s. Lärm I.
b) Viele der lautesten Lärmer und Schwärmer. B. 287a; Jst vor euch Lärmer dann kein Richter? Haller 118; Schaff mir vom Leib den wilden Lärmer. Lenau Sav. 50; Schlegel Sh. 2, 278 etc., auch (person.): Der Lärmer Tag. Kose- garten Po. 1, 191.
Zsstzg. s. die von schreien etc., z. B.: Sich ab-l. [2]; Die Stöße auf dem Fußboden lärmten den horchenden Röper weniger aus seinem Schlafe als Bette auf [2]. IP. 3, 119; Die Wähler .. lärmten die ihnen gegebnen Aufträge aus [2]. Gutzkow R. 2, 331; Sich aus-l. [satt l.] und austoben etc.; Vor sich hin-l–d. Auerbach Tag. 137 etc.; Musiker, die in glücklicherweise nicht allzu kräftigen Mißtönen ins freiere Reußthal hinauslärmten. Kohl A. 1, 307 etc.; Siehst du es .. diesen wilden Ergötzungen nicht an, daß sie nur wildere Wünsche in meiner Brust über-l. [l–d übertönen] sollen. Sch. 188b; Die Matadore der Bühne pflegen .ihre schlechte Bekanntschaft mit dem Affekt .. mit einem Gepolter der Stimme und der Glieder zu über-l. 700a; König Kl. 2, 343 etc.; Umlärmt von dem Toben des Abgrunds. Baggesen 5, 64; Umlärmt’ ihn den trotzigen Schwelger Getümmel. V. Od. 1, 134 u. ä. m.