Lack
II. Láck (pers.), m. (n.), –(e)s; –e:
1) L., Gummi-L., das Produkt einer Art Schildläuse (Coccus lacca), eig. der durch ihre Verdauung verwandelte Saft als Kruste um die jüngern Zweige verschiedener Bäume, nam. großer Feigenbäume etc., häufig in den Künsten, bes. zum Lackieren, Färben etc. gebraucht, s. 5, 1547 ff. Man unterscheidet vier Arten: Stock- L. ist der natürliche Zustand, wo er noch an den Zweigen hängt; Körner-L., davon abgesondert; Klumpen-L., diese Körner geschmolzen und in Kuchen geformt; Schell- L., dasselbe, aber in dünne durchsichtige Blätter oder Schalen geformt. 1549, vgl. 2, 207 (neutr.); L. Dieser wird aus einem Insekt Ostindiens bereitet, welches Lackh d. h. Anzahl von 100,000 bedeuten soll [s. I, doch vgl. Anm.]. Obschon nur die aus dem Kothe dieses Thierchens gebauten Zellen den Farbestoff enthalten, so tödten die Eingebornen doch das ganze Thier, um die Farbe zu gewinnen. Die Europäer dagegen sammeln nur die Kothkruste, die sich an den dünnen Zweigen findet, reinigen dieselbe vom Harzstoff, pulverisieren sie und nennen den Zweig-L. nun Samen-L., worauf er in Knollen (lump) oder Platten (plate) oder Scheiben (shell) geformt darnach benannt und ausgeführt wird. Schulm. 3, 487. Danach auch etwas aus L. Bereitetes oder etwas Ahnliches, s. d. Folg. und Zsstzg. —
2) statt Lackfirnis (s. d.), vgl. lackieren. — 3) statt Lackfarbe (s. d. und Karmin- L.). — 4) statt Siegel-L. — 5) eine Blume, die gelbe Levkoje, Cheiranthus cheiri, bestimmter Gold-L. nach ihrer glänzenden Farbe, vgl.: Den Goldlak laß [o Lenz] die Flur mit goldnem L. belegen. BE. 334 etc.; Den L. mit den feuchten Erdklümpchen der Wurzel. Kl. 3, 57; Daß Tulpe sich verbräme, sich L. vergolde. 2, 53; Hyacinth’ und L. 3, 28 etc. S. auch Wasser-L.
Anm. „Pers. lak, dem skr. râkschâ entsprechend, das auf randsch (färben) zurückgeht.“ 197. Das masc. überwiegt (alleingeltend in Bed. 5); bei auch fem.
Zsstzg. vielfach, vgl. die von Firnis etc., z. B.: Asphált- [2]: Auflösung von Asphalt in heißem Terpenthin-Ol: Der A. eignet sich bes. zu schwarzen Lackierungen auf Eisen etc. Karmarsch 1, 799. —
Būchbinder-: Art Schell-Lack-Firnis zu Buchbinderarbeiten. 794. —
Fárb-: der durch Lösung in Wasser gw. mit einem kleinen Zusatz kohlensauren Natrons von dem Harzstoff gesonderte rothe Farbstoff des Stocklacks, vgl. Lack-L. — Fēīgen(baum)- [1]. —
Gélb-: Gold-L. 2: G.-Stöckchen. OLudwig Th. 1, 344. —
Góld-:
1) goldglänzender Lack, nam. [2], s. G.- Firnis oder solcher Siegellack: Das bekannte G. 3, 309. —
2) [5] Einen Busch G. auf das Grab setzen. M. 4, 168. Auch kollektiv in der Ez.: Unter den Levkojen und dem G., der in Töpfen um sie her stand. R. 5, 139; 3, 164, vgl. (vereinzelnd): Die G–e. S. Stangen-L. — Gúmmi- [1]. — Hólz-:
1) [1] Stock-L. —
2) [2] zum Lackieren von Holz. — Karmīn- [3]: K., auch Florentiner, Wiener, Pariser Lack genannt, ist eine Verbindung des Farbstoffes der Kochenille mit Thonerde-Hydrat und oft Zinnoxyd-Hydrat. 2, 344. — Klúmpen- [1]. — Knóllen- [1]. — Kopāl- [2]: aus Kopalharz. — Körner- [1]. — Krápp- [3]: eine Verbindung des Krappfarbstoffs mit frischgefälltem Thonerde-Hydrat. — Kūgel- [3]: aus Fernambuckholz dargestellt. — Láck- [3]: eine aus der Lösung von Stock-L. mit kohlensaurem Natron durch Alaun gefälltes rothes Farbmaterial, statt dessen aber jetzt allgm. der Farb-L. (engl. Lac–dye) dient. — Māler- [3]. — Múnd-: Oblate (s. d.) und der Teig dazu, z. B.: Die Oblgten von M. M. 4, 249, vgl. Siegel-L. — Ol- [2]: Das Holzwerk war mit blankem braunen Ö. angestrichen. Vogt 1, 33. — Plátt-, Sāmen- [1]. — Schéll- [1]: Das Sch. wird theils als Hauptbestandtheil des Siegellacks, theils zur Politur der Tischler, theils, wiewohl seltner, zu eigentlichen Firnissen verwendet. 2, 209; Eine Sorte unter dem Namen Blut-Sch. ebd. — Sīēgel-: eine aus Schell-L. (s. d.), Terpentin und einem Farbstoff bereitete Mischung zum Siegeln, oft auch bloß L. und so im Ggstz. Mund-L. (s. d.), im Munde erweicht, zum Zukleben von Briefen dienend: Grünes S. 2, 151. — Stángen-:
1) Lack, namentl. Siegel-L. in Stangen. —
2) [5] Art hoher wenig Stengel treibender Gold-L. — Stóck- [1]. — Wásser-: eine Pflanze, Potamogeton natans, Laichkraut, wohl verwandt mit „Laich,“ nicht zu [5]. — Zwēīg- [1] u. ä. m.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.