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knall Geknall
Knáll, 1) interj. zur Bez. des lauten Schalls, wie er nam. bei plötzlicher Ausbreitung von zusammengepresster Luft entsteht, z. B. durch den Schwung der Peitsche, durcherplodirendes Pulver etc., durch etwas Zerplatzendes etc.:
Und k.! war Alles verschwunden. V. 2, 14 etc. 2) m., –(e)s; –e, Knälle (z. B. Hebel 3, 107); -: ein Schall, wie ihn die Interj.: „knall“ (1) bez.: Einen K. und Puff zu machen. Arndt Ber. VII; Wie der Frosch des Feuerwerkers .. nachdem er lang genug geplatzert hat, mit einem stärkerm K–e endet. G. 29, 352; Ihre Aloe .., die mit einem solchen K–e plötzlich aufgeblüht. Heine Reis. 1, 236; Plötzlich hörten sie drei starke Kn älle. Hebel 3, 107; Ein Schwärmer [im Feuerwerk] zerplatzt mit einem lächerlichen K. Thümmel 7, 156; Was doch im Schalle | des Posthorns in dem muth’gen K–e der Peitsche für ein Zauber liegt. 1, 4; Metallner Böller K. V. 4, 137 etc. Vgl.: K.-Effekt, zunächst hergenommen vom Feuerwerk, eine den feinern Geschmack verletzende, doch durch starke sinnliche Eindrücke die rohe Masse ergreifende Wirkung etc. Dazu sprchw.: K. und Fall (s. d. 1a), selten: Fall und K. (Baggesen 4, 93). Zsstzg. z. B.: Ha! Im Thalgrund Büchsenknalle. Grün Gd. 90; Donner-K. Günther 67; Mühlpforth Gl. 10; Stiling 2, 191 etc.; Peitschen-K. B. 71a; Kinkel E. 402; Langbein 2, 219; Zwei Peitschen-K–e riefen den Hausknecht auf die Straße. Geißler Tageb. 11; Ein entfernter Verwandter bder, wie man das in der Gasse besser auszudrücken versteht, das ferne „Peitschenknallerl“ dieser Familie. Kompert Pfl. 1, 8 etc.; Wie Stutzen-K. und Rundgesang spurlos verhallen. Prutz DM. 1, 2, 412 etc. 3)
Geknáll, n., –(e)s; 0:
andauerndes, wiederholtes Knallen: Der Peitschen G. V. 2, 12. Vralt.: Mit G. geredet [lautschallend]. Schottel II. S. knallen.