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Kleber Kleberich kleberig
Klêber, m., –s; uv.:
1) Einer, der klebt (s. d. und Zsstzg.): Ein An-K. von Zetteln etc., vgl. namentl. Kleiber; Ihr glückseligen Erd-Ankleber [an der Erde Haftenden]. Heinse 5, 11 etc.
2) Pflanzenfibrin ... kann aus dem Weizenmehl durch eine mechanische Operation ziemlich rein erhalten werden. In diesem Zustande heißt er K., allein die klebenden Eigenschaften gehören ihm nicht an, sondern einer geringen Menge eines beigemischten fremden Körpers. Liebig Th. 43 etc.
3) Name mehrerer Pflanzen, s. Klette, Klee, Kleberich und vgl. Nemnich; auch: Der wilden Röttewurzel [wilde Färberröthe, Asperula tinctoria], so man K.-Kraut nennt. Ryff Th. 43 etc.
4) K., Kleiber, eine Gattung Klettervögel, Sitta, mundartl.: Kle(h)mer, Kle(h)ner.
~ich, n., –s; 0:
Klebekraut, Galium aparine.
~ig, a.:
von zäher Feuchtigkeit, so daß es leicht klebt, auch übertr.: K–e Masse; Sich k. anfühlen; K–e Hände haben (scherzh. auch von Einem, der stiehlt); Sie erkriechen mit klebrigter [zäher] Beharrlichkeit die Höhe des Bürgermeisterthums. Heine Reis. 4, 127; Daß es nicht wieder zu kalter klebriger Gestaltung gerinne. Immermann M. 3, 150 etc. Auch: Rief sie mit klebriger [vgl. fette] Stimme. Gotthelf G. 53. Veralt.: An-k., was leicht anklebt. Tauler 115c, vgl.: Ankleblichkeit. 145b; Anklebigkeit. 146b; Daß sich der Koth mit anhängt undklebt ... Den alten anklebischen Unflath. Luther 6, 43a.