Faksimile 0934 | Seite 926
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Klaviatur Klavier klavieren klavierig Klavierist Klavis
* Klāv~iatūr (lat.), f.; –en:
(Mus.) die Gesammtheit der Klaves oder Tasten bei Klavieren, Orgeln und ähnlichen Tonwerkzeugen.
~īēr, m., –(e)s; –e; –chen; -:
1) ein Tonwerkzeug, dessen auf einem Resonanzboden ausgespannte Drahtsaiten durch anschlagende Hämmerchen etc. die durch Niederdrücken von Tasten (Klaves) bewegt werden zum Tönen gebracht werden: Arten des K–s sind das Hammer-K. (V. Ant. 1, 350), das Spinett, wobei bekielte Spitzen die Hämmer ersetzen, das Fortepiano, der Flügel, das tafelförmige K. etc. K. spielen (G. 15, 22 etc.), das K. schlagen (König Jer. 1, 394); Eine Sonate vierhändig auf einem K. spielen; Eine Sonate für zwei K–e; für K. und Violoncell; Eins der Lieder ist auf die Mandoline und das andere auf das K. [gesetzt etc.]. Sch. G. 1, 115; Eine Sängerin auf dem K. [spielend] begleiten, vrsch.: Seine Violine hervorzunehmen und Charlotten bei dem K. [die am K. sitzende und spielende] zu begleiten. G. 15, 73; Ein Virtuose auf dem K. etc.; Das kleine quikende K–chen dazwischen summt. Gutzkow R. 2, 314; Das K. klang silbern wie das allerköstlichste Fortepiano. Zschokke Nov. 3, 190 etc.
2) Farben-K., ein von Castel versuchtes Instrument, mit Farben auf das Auge ähnlich zu wirken, wie das K. (1) aufs Ohr, s. G. 39, 333. Übertr. z. B.: Der Wind wühlte dieses Blut und diesen Schnee unter einander und griff den schwermüthigen Dreiklang auf diesem bewegten Farben-K. IP. 17, 25 etc.
3) Tuchm.: eiserne Häkchen der Tuchrahmen zum Einhängen der zu ziehenden Tücher, auch Kleber.
~īēren, tr.:
(scherzh.) tastend greifen, z. B. (berlinisch): Das kann ich mir ab-k. [gleichsam an den Fingern, leicht begreifen], daß etc. Holtei Nobl. 1, 182.
~īērig, a.:
z. B.: Sein vier-k–es Koncert. Zelter 5, 208 [für 4 Klaviere].
~ierist, m., –en; –en:
Klavierspieler etc., z. B. = Drehorgler. IP. 2, 183.
~is, f.; -es:
Schlüssel (s. d.), dann = Taste zunächst auf Orgeln, weil durch das Niederdrücken derselben gleichsam wie mit einem Schlüssel die Windlade für die Orgelpfeifen geöffnet wird, dann ausgedehnt auf die Tasten des Klaviers etc. Nam. früher auch für die einzelnen Töne selbst und für den Notenschlüssel (s. d.): Aus einem andern Klave [in der Form des lat. Ablat.] .., welcher unsere Schlüssel weit überklingeln . .. würde. Fischart B. 49a; Er fange nun an, seine Klaves zurückzuzählen. Vor diesem habe er A, B, C, D, E, F, G gezählt etc. Weidner 191.