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Kiepe
Kīēpe, f.; –n:
1) Kober (s. d. 1): Eine K. auf seinen Rücken. Droysen A. 1, 30; Trug nun die ledige K. nach Hause. 310; 3, 219; 2, 32; Der Korb ist viel zu klein. Hier hast du eine K. Görner Kind. 1, 30; Lang einmal | die K. her. Hölty 27; Die K. mit Käse. V. Br. 2, 307 etc. So: Eier-, Hühner-, Torf-K. etc. Ahnlich: Futterschwinge (s. d.), hier auch K. genannt. Goltz 3, 300; Futter-K. 301 etc. Auch: Eine K. bekommen, wie „,Korb“ = Abweisung etc.: „Körbe und K–n sind gut in der Haushaltung“ tröstet ein deutsches Sprichwort. Jahn V. 421.
2) als Maß (nach Zeit und Ort wechselnd): Eine K. Schollen, in Lübeck 10 Schock.
3) Müller.: der den Kopf einer holländischen Windmühle mit dem Rumpf verbindende Theil. 4) (s. 1) ein kiepenförmiger das Gesicht ganz beschattender Stroh- oder Basthut für Frauen: Ihr Gartenhut, eine „schlesische K.“
Anm. Niederd., vgl. engl. keep, halten, also wohl eig. allgm. = Behältnis, vgl.: Aus den K–n oder Lohkübeln bei Herausholung der Leder .. herausgenommen. Reichard Gart. 3, 52, wohl zum selben Stamm gehörig wie „Kober, Kufe“ etc., deren Grundbegriff der hohle Raum ist, s. Kabache, Anm. und vgl. Keep. S. auch Bucher Nat.Z. 13, 291.