Kiel
Kīēl, m., –(e)s; –e; –chen; -:
1) die Spule einer Feder, der untre walzenförmige hohle Theil und dann auch die ganze Feder: Der untere bartlose Theil des Schaftes heißt K. 4, 335; Bald nun keimten die K–e zugleich wie gebrüteten Vöglein | flaumig. Ov. 2, 4, — zumal in Bezug auf die Schreibfeder: Den K. voll Ungeduld zu Fasen stampfen. 2, 38; Der K., dessen sich Wieland bediente. 27, 426; Mit richtrisch scharfem K. | durchackert seine Lieder . . Gargil. 1, 7; Dies Alles leidet keinen K. [lässt sich nicht beschreiben]. 1, 307; Der K., womit wir dieses Werk verfassen. 11, 203 etc. — So: Dichter- 1066), Feder-, Gänse-, Raben-, Schwanen-K. etc. —
2) (s. 1) etwas Kielförmiges, z.B.:
a) an Pflanzen, der Halm: Rasch schießt der Pflanze Trieb zum schlanken K. 6, 369, so nam.: Schoss-K., die jungen Halme des schossenden Getreides. Ferner: Schloss-K. (s. Hose 5), die oberste noch verschloßne Blattscheide bei Gräsern, zumal bei der Gerste etc. —
b) eine enge Röhre, zumal Bergb., so Steck(el)-K., im Pumpenwerk, worin das Ventil befestigt wird; Ansteck-K., unterm Steck-K. angesteckt, um im Gewältigen weiter unters Wassers zu gelangen etc. —
c) auch sonst, z. B.: K. einer Lanze, Schaft: Ulrich Hutten mit Obscuren | derbe Lanzen-K–e brach. 6, 32, vgl.: eine Lanze brechen. —
3) Schiff.: K. (Haupt-, Schiffs-K.), der Grundbalken des Schiffs und sonach auch für das Schiff selbst; Falscher, loser oder After-K., an der Unterseite des Haupt-K–s festgespickert und ihn gegen Beschädigung sichernd; Gegen- oder Ober-K., eine auf die Oberseite des Haupt-K–s gebolzte Bohle, worein die Spuren für die Bauchstücke der Spanten eingeschnitten sind etc.: Langhin furcht sich die Gleise des K–s. 1, 242; Geht mir Alles, wie man zu sagen pflegt, mit K. und Bord zu Grunde. Philostr. 42; Die Wellen | wälzen meilenlang beschäumte Kämme | .. dem Schiffs-K. . . entgegen. 4, 321; Wer das grüne krystallene Feld | pflügt mit des Schiffes eilendem K. 497b; Il. 1, 482; Od. 5, 130; 8, 35; Grade gereiht, wie des K–s geordnete Hölzer. 19, 574; Besteigt den K. Hor. 1, 342 etc. —
4) (übertr. zu 3) Naturgesch.: carina, z. B.: das untre Blatt einer Schmetterlingsblume (Schiffchen); der untre Theil einer Muschel, zumal mit erhabner Schärfe in der Mitte etc. (s. kielen 2). —
5) mundartl. st. „,Keil“ (s. d., Anm. und Mastenkeil). — 6) Gärtn.: Zwiebel, dazu: Kielwerk, Zwiebelgewächse. — Zsstzg. z. B.: Tulpen-K. etc.
Anm. Versch. Stämme, s. Kegel, Anm. und zu 6 mhd. kil, vgl. Kaul, Kugel. Einige mundartl. Bed. s. und
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