kernen
Kérnen: 1) tr.:
mit der (mhd. gw.) Nbnf. kirnen etc.:
a) die Kerne aus der Schale nehmen, aus-, ent-k. [s. d.]: Der Erbsen k–den Sophia. Zaub. 1, 266 und übertr. (s. Kern 3 etc.), das Beste-von dem Schlechten absondern, so im Partic. auserlesen, s. kernig und vgl. b, z. B.: Gekirnter Vogelleim. Ros. 101. —
b) mit einem Kern oder mit Kernen versehn, gw. nur im Partic. = kernig, z. B.: Die Flecken sind lichtbraun, zuw. doppelt gekernt. Schl. 83 und nam in Zsstzg., z. B.: Dick-, groß-, kleingekernte oder -kernige Weintreiben etc. —
c) zuw. statt körnen (s. d. 2b und c). — 2) intr. (haben): s. Kern 17.
Zsstzg. meist zu 1a, nam.: Āūs-:
1) tr., wobei theils das herausgenommene Gute, der Kern, alsObj. stehn kann, theils Das, woraus es genommen ist, die zurückbleibende, werthlose Hülse oder Schale etc., z. B.: Wallnüsse a. Jer. 3, 245; Ausgekernte [leere] Schale. — Erbsen a.; Das ist eine ausgekernte Schote. Sh. 3, 179 u. so auch übertr.: Die Späße, ebenso trivial, wenn sie ausgekernt sind, als kraus, so lange sie in der eckigen Schale liegen. Lit. 5, 244; Hülsen seiner ausgekernten Stunden. 3, 176; Spielen mit dem ausgekernten Leben wie mit einer Locke. 7, 238; 36, 120; Der wirft weg, was er ausgekernt [wovon er den Kern genossen]. Mak. 2, 170 etc. So auch bergm.: Erz a., ausklauben, das gute (oder Derb-) Erz von dem geringern absondern. — Schlachter: Ausgekernter Riemen [s. d.], ein kerniger Langsstreif Fleisch vom Hinterviertel. — 2) intr., von Pferden, den Kern [s. d. 19b] ausfressen, so alt werden, daß die „Kennung“ verschwindet. — Durch-: veralt. im Partic.: Die gleichsam wie durchkernet [durchdrungen; durch und durch bis zum Kern erfüllt] mit lauter Frömmigkeit [ist]. Lustw. 164. — Ent-: Etwas e., den Kern herausnehmen: In Schachten, wo ich kein Gold entkernte. 6, 366 etc.
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