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karjölen Karjöhlen
Karjȫ(h)lenKarjȫ(h)len, intr. (haben) und tr.:
mit lautem Geschrei singen und jauchzen: Ein verjährtes Brautlied aus der rauhen Mummenkehle zu karjöhlen. Musäus M. 5, 24; Schlampampt mir und karjölt! V. Sh. 3, 400.
Anm. Die letzte Hälfte wohl unser „johlen“ (s. d.); bei der ersten ist vielleicht an das alte Kar (s. d., Anm.) = Trauer zu denken, so daß k. also zunächst das laute Schreien der Klageweiber etc. bez. hätte, vgl. schwzr.: der Karjammer, Lärm Schreiender. Stalder, doch vgl. krakeelen (1) und plattd. krajen = krähen, hellgellend schreien etc.