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Jolle Jölle
Jólle, Jölle, f.; –n; –n-:
Schiff.: Name verschiedner Fahrzeuge: 1) ein in den nordischen Gewässern zur Fischerei, zum Lootsen und zur Küstenfahrt etc. übliches einmastiges Fahrzeug mit Sprietsegel und Stagfock, das die See sehr gut halten kann: Die Spätling’ edles Samens, | welchen die Jölle geführt des Angeln. V. 3, 9; Diese Jolle ... ’s ist das beste Fahrzeug auf der ganzen Westsee. Wilkomm Wald 97 etc. 2) kleines offnes Boot, zur Überfahrt auf Kanalen und Flüssen und zur Kommunikation mit den auf einem Revier liegenden Schiffen, nam. in Hamburg: Müßige Schiffer, die den Vorübergehenden ihre Jölle empfehlen und sich zu einer Fahrt in den Hafen antragen. Grube Geogr. 3, 171 etc. 3) die gw. am Heck hängende kleinste Schaluppe eines Schiffs, Heckjolle: Fertigte er in seiner Jolle einige Leute ab. Forster R. 1, 84; Ihr Bursche, setzt die Jölle aus. Freiligrath 1, 361. 4) danach Name einer Archenmuschel, Arca pella.
Anm. S. Gölle, Gelle; ferner (plattd.) Verkl.: Jolken, in Bremen, ein schmakenähnliches kleines Seeschiff.