Faksimile 0805 | Seite 797
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Hügel
Hügel, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
1) eine beträchtl. Erhöhung der Erdfläche, die aber doch nicht hoch genug ist, um „Berg“ (s. d.) genannt zu werden: Gegend, die auf sanften H–n den Feldbau, auf höhern Bergen die Schafzucht in weiten Thalflächen die Viehzucht begünstigte. G. 18, 179; Von dem Berge zu den H–n | nieder ab das Thal entlang. 2, 114 u. v. Zuw. auch von kleinen Erderhöhungen, wie sie von Menschen u. Thieren gemacht werden, z. B.: Ameis-, Termiten-, Maulwurf-H. etc.; Wo künftig, vom Graswuchs umbebt, | mein H. sich hebt. Salis 20 = Grab-H. etc. 2) übertr. auf ähnliche Erhöhungen z. B.: H. auf der Haut, auf den Pomeranzenschalen etc. (s. Hübel), auf dem Rücken (s. Höcker), z. B. W. 21, 159; Holz, das viel Ecken und H. hat. Bobrik 723 etc., so auch Anat.: Der gestreifte H., rundliche Erhebungen des Gehirns, und dazwischen, unten in die Sehnerven übergehend, die Seh-H. Minder gewöhnl. von Erhöhungen auf einem Berge: Führten ihn auf einen H. des Berges. Luk. 4, 29, vgl.: Trieben ihn bis auf den Berg-H. ebd.
Anm. Vgl. mhd. houc, vom selben Stamm wie, hoch“, s. Hübel, mhd. huvel etc. In der Basler Bibel von 1523 noch als „ausländig“ erklärt durch „Gipfel, Bühel“.
Zsstzg. vgl. die von Berg, z.B.: Ameis-: s. [1], als Bezeichnung des Winzigen etc. Böttger B. 8, 70, vgl. Ameishaufen etc.
Áschen-: Unter den A–n der eingesunkenen Paläste. Fallmerayer Mor. 1, 70; Der erste vulkanische A. G. 23, 224. Bérg- [2].
Būsen-: „Sei gepriesen, Rosen-H., | B., sei es auch! Daumer H. 2, ’7g.
Dóppel-: Hebt ihre Brust, gleich einem D. | von frischem Schnee, um den der Nebel graut, | den dünnen weißen Flor. W. 20, 70, s. Busen-, Lilien-H
Dórf-: worauf das Dorf liegt. G. 18, 129.
Ehren-: ehrender (Grab-)Hügel: Thürmt’ ihm einen E. auf. B. 174a.
Erd-: aus Erde etc.: Künstlich erbaute E., welche den Namen Warften führen. Willkomm Wald 40 etc.
Fēīgen-: mit Feigenbäumen bewachsen. Féls(en)-.
Gelénk-: kleine Erhöhung am Ende des Rippenhalses, Knörrchen, Tuberculum.
Grāb-: Hügel über einem Grab. Claudius 4, 4 etc.
Grénz-: s. Mal-H.
Kórn-: kornbewachsen. V. Ländl. 1, 263.
Kúnst-: künstlicher, Ggstz. Natur- H.
Lēīchen-: Grab-H. Kosegarten Rh. 3, 293.
Līli-en-: mit Lilien bewachsen, bildlich = weißer Busen. Uz 2, 63, s. Doppel-H.
Māl-: Hügel als Malzeichen, Grenze eines Bezirks, s. behügeln etc.
Māūlwurfs-: s. [1], auch als Bezeichnung des Winzigen: M. für Alpengipfel ansehen. Immermann M. 4, 81.
Natūr-: s. Kunst-H. G. 31, 154.
Rāsen-: rasenbewachsner Hügel, z. B. Grab-H. Körner 149b.
Rêb-: mit Reben bewachsen. G. 26, 200; Reben-H. Kinkel 418. Róll- [2]: Anat., Muskel am Schenkelbein, „Umdreher“.
Rōsen-: mit Rosen bewachsen.
Sánd-: L. 8, 200. Schlámm-. Volger EE. 274.
Schlóß-: worauf das Schloß liegt. Mügge Tell 163. Schútt-. Kohl A. 3, 279.
Sónnen-: sonnenheller Hügel: Zu der Wahrheit lichtem S. Sch. 3b.
Stāūb-: War der Mensch nicht ein zusammengetriebener St. aus den Abgründen des Nichts. H.; auch = Aschen-H. Thümmel 6, 55. Stēīn.
Stérnen-: s. Sonnen-H.: Von des Glaubens St–n. Kosegarten Rh. 2, 359. Stírn- [2]: Stirnhöcker.
Tánnen-: tannenbewachsen. Matthisson 9.
Trāūben-: Reb-H. 13.
Vōr-: vor einem Berge liegend. Kohl A. 2, 438.
Wásser-: Woge.
Wēīn-: Reb-H.
Wólken-: Der Mond von einem W. | sah kläglich aus dem Duft hervor. G. 1, 55, hügelhochgethürmte Wolkenmasse etc.