Faksimile 0793 | Seite 785
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holzen
I. Hólzen: 1) intr. (haben):
a) weidm., baumen (s. d.), auf einen Baum klettern oder springen, von Füchsen, Mardern, Eichhörnern etc.
b) Holz im Wald fällen, sammeln oder von dort wegbringen: Den nächsten Winter haben wir da zu h. genug. Gotthelf Sch. 71 etc. Dazu: Holzung (s. d.) und schwzr.: Holzet, Zeit des Herabschaffens des Holzes. Kohl A. 1, 106. 2) tr., mit Holz versehn:
a) Bäcker. etc.: Den Ofen h., be-h., zur Feuerung.
b) Deichb.: Die Deiche h., be-h., sie mit Holz bekleiden.
c) scherzh., burschik. etc. = prügeln, „knebeln“, s. Holz 3: Nahm dann seinen Stock und bläute mich jämmerlich durch, so was man h. nennt. Benedir 1, 152; Holz ihm die Höhn, die am Rinnsal stehn der Verdauung. Droysen Ar. 1, 352; Beim Rekrutendrillen, auch „H.“ genannt. Prutz DM. 1, 2, 680; Er holzt’ und holzt’ und schlug und schlug. Reithard 358 etc. Dazu: Holzung (s. d.) und: Die Erzählung eines sehr fidelen Abends, der mit einer soliden „Holzerei“ geendet. Hackländer Handel 1, 95, vgl. Keilerei.
Zsstzg., vgl. die von prügeln, z. B.: Áb-, tr..
1) ent-h., das Holz abtreiben: Einen Wald, Forst, Berg a. etc.; Abgeholzt den letzten Winter waren die Stangen. G. 23, 209; Die Abholzung der dem Wind ausgesetzten Höhenzüge. Alexis (DMus. 1, 1, 595).
2) [2c]. Āūs-, tr.:
1) ab-h.
2) Schuhmach.: Die (hölzernen) Absätze a., aushölzen, ihnen durch Beschneiden die richtige Gestalt geben.
3) [2c]. Be-, tr.:
1) [2a und b].
2) Forstw.: Einen Wald b.:
a) den Anflug des Holzes befördern; Die Bäume b. sich, wachsen stark ins Holz (s. d. 2).
b) [1b] den Wald etc. holzend benutzen: Sie hätten das Land lange beholzet, befischet, bejaget. Lohenstein A. 1, 1089.
3) [2c]. Dazu in allen Bedeutungen Beholzung, z. B.: Ein Beholzungsrecht, oder die Befugnis ..., Holz zu fällen. Hippel Leb. 1, 79 etc. I. Dúrch- [2c]: Mit dieser Fackel holz’ ich ihn durch. Droysen Ar. 3, 288. II. Durch-, tr., im Partic.: Reich an durchholzten Waldweiden. Linck Schl. 145, die mit Gehölz durchzogen sind. Ent-, tr.: ab-h. 1. Unter-, tr.: (schwzr.) eigentl. das Unterholz in einem Gehölz wegschlagen, übertr.: sich langsam dem Ziel nähernd, durch Jntriguen etc. auf Einen wirken: Daß man die einen Köpfe überrumpeln, die andern unter-h. muß. Gotthelf 5, 249; G. 210; Stalder. Ver-, intr. (sein): holzig, steif werden, verknöchern: Die größern Pilze pflegen zu ver-h. Oken 3, 33; Aus dem Ton- und Phrasengespiel und den verholzten auf jenes berechneten Formen der alten Oper stieg vor ihm [Gluck] der Genius des Drama empor. Marx Mus. d. Gegenw.