höhlen
Hȫhlen, tr.:
hohl machen, einen hohlen Raum in Etwas hervorbringen: Wie den Marmor selbst der Tropfen Folge höhlt. 10, 229; Ven. 18 etc.; Ihren [der Maus] gehöhlten Aufenthalt. 1, 34; Mit erfahrner Hand | den tiefen Bauch des Schiffes h. 1, 150 etc.; im Partic. auch = hohl: Die Wände rauhgehöhlt | sind von lebend’gem Stein. 246; In der gehöhleten Kluft. Od. 2, 20; 1, 15; Trotz der gehöhleten Wange. Sal. 1, 8 etc., vgl. refl.: Wo sich der Felsen höhlte. Rol. 2, 72; Grotte, | die weit und groß in einem Berg sich höhlt. 11, 9 etc., s. Hohlen II.
Anm. Ahd. holjan, mhd. hüln, vgl. erholern; Steter Tropf hohlert den Stein. 1122a; Ausgehöhlerte Stein. 55b etc., s. Holkrig; Den hüllecht er inwendig us. Ul. 124.
Zsstzg. z. B. Āūs-: innen hohl machen, eigentl. und übertr.: Kürbisse a.; Die Wasser hatten die Schlucht nach und nach ausgehöhlt. G. 22, 361; Wie sehr diese Empfindungen uns gewissermaßen a. und untergraben. 17, 165; Das Mark des Vaterlands ist mürb’ und ausgehöhlt. Haller 127; Die einseitige Verstandeskultur . ., wie höhlt sie das Herz aus! Immermann 1, 170; Euch .. a. bis auf die Zehen. L. 2, 256, des Geldes berauben, vgl. aussaugen. —
Durch-: eine hindurchgehnde Höhlung in Etwas machen: Der Wurm durchhöhlt sein Korn. Lichtwer 213; Ließ dieser römische Xerxes Berge d. W. HBr. 1, 53 etc. — Un- ter-: untergraben, unterminieren: Durch Einstürzungen unterhöhlter Abgründe. Volger EE. 241; Schlegel Sh. 3, 50; Geßner 3, 121; 138 etc., zuw. ohne Obj.: Gewisse Erschütterungen zittern und unter-h. fort und fort in unsrer Seele, bis-.. die Schale zerbricht. Tieck A. 2, 78 etc.
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