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Hocke
II. Hócke, f.; –n; –n-:
1) ein Haufen Heu, Getreide. Schm., nam. ein Haufen zum Trocknen auf dem Feld zusammengestellter Garben: Wenn so ein Feld in H–n steht. Claudius 5, 140; Höfer Schwanw. 138 ff.; Weizen, Gerst’ und Rocken | stand in langen H–n. V. 3, 137; 4, 24; Mandel, eine H. von 15 Garben. 2, 188 etc. (s. Kasten I 5 und Docke).
2) eine hockende Stellung, so nam. Turnspr. eine Menge von Sprüngen, s. Jahn Turnk. 196 ff., darunter z. B.: Affen-, Dreh-H. etc.
3) Im Brettspiel die zum Bilden eines Bands nöthigen Ecken, in denen man sich fest setzt: Aus der H. (oder Hucke) schlagen.
4) s. Haken 10.
Anm. S. Hock. In Bed. 1 bair. auch: Das Getreide in Docken stellen etc. Schm., wohl nur H. mit dem Artikel, Veralt., mundartl. Bed. z. B. Bündel. Frisch etc.
Zsstzg. zu 1: Endel-, Frēī-: bei den Zehentleuten, Hocken am Ende des Ackers, die weniger als zehn betragen und also von der Abgabe des Zehnten frei sind, als nicht vollgewachsen auch „Kinder“, an andern Orten „Schäfer“ genannt.
Húnger-: Hocken, die ein Zehentpflichtiger vor gezogenem Zehnten zum Brotkorn vom Felde zu nehmen berechtigt ist etc.