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Himmel
Hímmel, m., –s; uv.; -, –s-:
1) das sich scheinbar wie eine hohle Halbkugel über uns ausbreitende, auf den Grenzen des Horizonts ruhende azurne Gewölbe, in Gedanken zu einer vollständigen Kugel ergänzt, als der Raum, in welchem sich alle Gestirne, die sogen. Himmels- oder Weltkörper, bewegen. Die Alten nahmen mehrere derartige, über einander befindliche Gewölbe an (vgl. Planeten-H.), von denen der äußerste und höchste (s. Feuer-H.) namentl. auch als besondrer Sitz der Gottheit oder der Götter galt oder gilt:
a) das sichtbare durch den Horizont begrenzte Himmelsgewölbe: Der H. ist heiter, hell, klar, blau, bezieht sich mit Wolken, ist trübe, bewölkt, hängt finster, schwarz herab, klärt, hellt, heitert sich wieder auf etc.; Ein Blitz aus heitrem H.; Der nächtliche, der gestirnte H.; Der Thau des H–s; Es fällt Regen, Schnee vom H. etc.; Die Vögel unterm H.; Die Vögel des H–s; Der Berg, der Thurm, der Baum ragt in den H., sehr hoch; Den Blick gen H. wenden etc.
b) in vielen sprchw. Wendungen, z. B.: Soweit der H. blau ist, überall; Das Blaue vom H. herunter [auf das schamloseste, gräßlichste] lügen, schwören etc.; Unter freiem H., im Freien, nicht im bedeckten Raum; So betrunken sein, daß man den Himmel nicht sieht, daß man den H. für einen Dudelsack ansieht etc.; Der H. hängt Einem voller Geigen (s. d. u. e u. g), voller Baßgeigen, man fühlt sich glücklich, selig etc.: Fang er nur einmal an zu schulmeistern; er wird dann schon sehen, ob der Schulmeister-H. so voller Geigen hange [ob der Schulmeisterstand ein so glücklicher]. Pestalozzi 4, 58 etc.; Aufjauchzen, daß es ein Loch in den H. giebt etc.; Sonst wüchsen die Bäum’ in den H. [wäre den Übermüthigen die Welt zu enge]. V. 1, 37; Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den H. wachsen etc.; Verschieden wie der H. (s. d) von der Erde, s. Jes. 55, 9 und himmelweit; Etwas kommt wie ein Blitz vom H., urplötzlich; Daß der Wagen daher kam wie vom H., urplötzlich. Gotthelf G. 158; 236 etc.; Am vorigen Freitage fiel Ihr Schwager, in doppeltem Verstande, für mich vom H., weil er so unerwartet kam und weil er von Ihnen kam. L. 12, 380; Es fällt kein Meister vom H., es wird Niemand ein Meister ohne Mühe und Anstrengung; Da regnen die Schätze nicht vom H. Kinkel E. 394; Vom H. kann die Frucht nicht schneien. Waldau N. 2, 99, Einem ohne Weitres zufallen etc.; Ich war mir eher des H–s Einsturz [das Unglaublichste] vermuthen; Und wenn der H. auf die Erde fiele, unter keiner Bedingung etc.
c) (s. a) der sichtbare Theil des Himmelsgewölbes mit Bezug auf die durch die größre oder geringre Entfernung des bezüglichen Orts auf der Erde vom Aquator bedingte Verschiedenheit: Ein andrer H. strahlt mit fremden Sternen dort. Haller 54; Bis daß ein andrer, mildrer H. uns empfängt. Prutz Woch. 86 etc., und danach: Unter diesem H. (H–s- Strich) = in dieser (Erd-)Zone, in diesem Klima etc.: Durch den Einfluß des H–s bedeuten wir die Wirkung der vcrschiedenen Lage der Länder. Winckelmann 32a; Unter dem entferntesten H. L. 1, 589; Den würdigsten Menschen unter nahen und fernen H–n. Salis IV; Die Geburten des Auslandes gewöhnen sich unter künstlichen H–n [Klimaten]. Sch. 691b; Nur unter dem feinen griechischen H. gab es einen Homer . . Ich will nicht behaupten, daß das Klima die einzige Quelle des Charakters sei, aber gewiß muß, um ein Volk aufzuklären, eine Hauptrücksicht dahin genommen werden, seinen H. zu verfeinern. 694b; Zonen und Jahreszeiten hat der Mensch durch einander gemengt und die weichlichen Gewächse des Orients zu seinem rauhern H. abgehärtet .. Ein heiterer H. lacht jetzt über Germaniens Wäldern. 1004a etc., s. Alpen-, Süd-H. u. ä. m.; übertr.: Wer hätte . .. unter diesem H. [in diesen Kreisen, an Philipps Hof] dich gesehn | und rühmte sich, er habe nie geliebt .. Bei Pfaffen | und Pfaffenzucht. Das ist kein Himmelsstrich für solche Blumen. 263b.
d) der unermeßliche Weltraum mit dem darin oder vielmehr nach der Anschauung von einem festen Himmelsgewölbe mit dem daran befindlichen Weltkörpern, und dann auch diese selbst (kollektiv): Die Sterne am H.; Das Sternbild des Kreuzes am südlichen H. (s. c); Sterngruppen und Nebelmassen des H–s; Die Wunder des H–s oder Darstellung des Weltsystems; Den H. [die Himmelskörper] beobachten, vgl. H–s-Kunde etc.; Im Anfang schuf Gott H. und Erde; H. und Erde [die ganze Welt, Alles, s. f] in Bewegung setzen; Die H. [die Welten, das All] erzählen die Ehre Gottes etc. Dazu: Wo des H–s [in aller Welt] . . | habt ihr all das tolle Zeug | aufgegabelt? Heine Tr. 154 etc. Übertr.: Gegrüßet seid mir, edle Herren! | gegrüßt ihr, schöne Damen! | Welch reicher H.! Stern bei Stern! G. 1, 138; [Der Physiker, Ritter] ist ein wahrer Wissens-H. [eine Welt, Fülle des Wissens] auf Erden. Sch. 5, 324; Sollte mich dieser H. von Tugenden nicht entzücken? W. 27, 51 etc., namentl. aber auch: jedes Gebiet, worin bedeutende, glänzende, Aufmerksamkeit erregende Erscheinungen (vgl. Stern und Sternen-H.) auftauchen, z. B.: Die Namen Franklin und Washington fingen an, am politischen und kriegerischen H. zu glänzen und zu funkeln. G. 22, 321; Als einer der Sterne erster Größe am deutschen Dichter-H. zu glänzen. Minckwitz (Platen 6, VI); Alles, was an ihrem Lebens- H. sich düster und unheildrohend zusammengezogen hatte. Gutzkow Zaubr. 1, 343; Seit den zwölf Jahren . .. haben sich an dem deutschen Sprach-H. verschiedene merkwürdige, obgleich nicht ungewöhnliche Erscheinungen gezeigt. Adelung 4, V.
e) mytholog. u. kirchl.: der besondre Aufenthalt der Götter oder der Gottheit, dann auch der Engel, der das Anschaun Gottes genießenden Seligen etc.: Die Giganten wollten den H. stürmen; Was thun? spricht Zeus .. Willst du in meinem H. mit mir leben? | so oft du kommst, er soll dir offen sein. Sch. 71b; In den H. heben, vergöttern, dann: hoch rühmen und preisen. Vater unser, der du bist im H.; In den H. kommen, selig werden; Die Engel im H. singen hören; Der H. thut sich auf und hänget voller Geigen (s. b). Lohenstein Himm. 14; Das Auge sieht den H. offen, | es schwelgt das Herz in Seligkeit. Sch. 77b; s. Matth. 3, 16; Ein Vorschmack des H–s; Im H., im dritten (s. 2. Kor. 12, 2; B. 71a etc.), siebenten (Lewald W. 2, 469), höchsten H. sein, in Entzückung; Aus allen seinen H–n fallen. Ruge Rev. 2, 180 u. o.; So tief| herabgestürzt von allen meinen H–n. Sch. 264a etc.
f) (s. e) oft im Ggstz. zu Hölle oder auch zu Erde, Welt, z. B.: H. und Hölle, H. und Erde (s. d) bewegen, in Bewegung setzen. Gleim (L. 13, 132); Einem H. und Hölle vorstellen. Lichtwer 73; Bei H. und Hölle versichern und betheuern. Hebel 3, 495; H. und Hölle zusammenschwören. W. 27, 150 etc.; Mir thut es allemal weh, wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dgl. nöthiger als der H. Lichtenberg 2, 436 etc.
g) (s. e) H., übertr. u. allgm., etwas Beseligendes, Seligkeitsgefühl, beseligender, wonnevoller Aufenthalt etc. (vgl. Paradies): Mein H. ist die Kunst und du mein Stern. Chamisso 4, 170; Jhren H. finden Viel’ | in dem Weltgetümmel; | Jugend, unter Tanz und Spiel, | meint, sie sei im H. G. 6, 72; Diese geringscheinende Hütte wird mir ein H. 324; Hier ist des Volkes wahrer H., | zufrieden jauchzet Groß und Klein. 11, 40; O seliges Geschäft! .. Ja, eben Das ist H. W. 26, 216; Ein H. auf Erden etc. Ehe-H., glückliche Ehe; Der Bauern-H., ein Zustand der Seligkeit, wie ihn sich der Bauer denkt; scherzh.: Der Roß-H., ein sehr guter Weideplatz etc.; Der Ehe-, der Schulmeister-H. hängt voll Geigen (s. b), man erwartet von dem Stande viel Gutes etc.
h) zuw.: Gedanken an das Seelenheil: So abgeschieden, so voll H–s, | so satt unheiliges Getümmels. V. 4, 165 etc.
i) die im H. waltende Macht, Gott: Der H. beschütze dich, verhüte das, gebe es! etc.; Der H. hat es so gewollt, gefügt, ist mein Zeuge, weiß es, sei gelobt, gepriesen; Dem H. Dank, sei’s geklagt; Um’s H–s willen!; Beim H.! Du lieber H.! etc. k) (s. a) etwas dem H. Ähnliches, z. B.: Rinnt der Wehmuth stiller Thau vom H. deiner Augen. Hölderlin H. 2, 78; Aus den beiden seelenvollen Augen-H–n immerfort lächelnd. Fouqué 8, 19; vgl.: Wenn . .. Alles das | ein klares H. umfinge, | wie dein blaues Auge. Uhland etc., namentl. auch: etwas gewölbt Emporragendes (s. 2): Und ein zweiter H. in den H. | steigt Sankt Peter’s wunderbarer Dom. Sch. 52a, vgl.: Künstliche H. ruhn auf schlanken ionischen Säulen. 76b etc., und namentl. auch: Der H., die Luft in Gemälden etc.
2) (s. 1k) in einzelnen Fällen eine Decke, die oben Etwas bedeckt:
a) Baldachin, auch Pracht-, Trage-, Thron-H.: Der goldgestickte H. G. 20, 242; Der königliche Thron, mit einem H. bedeckt. Sch. 662a etc., ähnlich auch die obre Decke eines mit Vorhängen versehnen Betts (Himmelbetts); Bettstelle mit hohem, gemaltem H. Kerner 389 etc.; die obre Decke einer Kutsche etc., vgl.: Es wäre denn, daß der Papst und die Päpstischen ihnen selbst einen H. (s. 1e) wie die Gaukler von Leinentüchern in der Fastnacht bauen wollten. Luther 1, 409a.
b) weidm., zum Abhalten und Bedecken beim Fang von Lerchen u. Feldhühnern ausgespannte Garne. Döbel 2, 184a; auch: Spiegel-H., weil er spieglicht gestrickt ist, und je nachdem dieser Theil sich vorn oder hinten befindet: Vor-, Hinter-H. 205 etc.
c) bergm., First, s. Wehr-H.
Anm. Goth. himins, ahd. himil, mhd. himel, himmel, wohl vom Stamme himan, bedecken (s. Hemde), wie lat. coelum, H., wohl mit celare, verhüllen (vgl. im Deutschen als stammvrwdt. hüllen, hehlen, hohl, gr. zoīoς), zusammenhängt, vgl. auch schwzr. H., die hohle Decke oder Haut, die sich auf flüssigen Körpern, wenn sie längre Zeit stehn, bildet. So auch ahd. himilizi, mhd. himelze, mund- artl. Himmletze = Bett-H., Zimmerdecke (bei Spate Stuben-H.), Kirchengewölbe (s. 1k). Stalder etc. Vgl. Rückert BE. 216. Veralt. Mz.: Das Reich der Himmlen. Stumpf 352b.
Zsstzg. s. 1d, g und k, ferner z. B.: Ābend-:
1) der Himmel, wie er zur Abendzeit erscheint: In der grellen Beleuchtung des farbenreichen A–s. Gutzkow R. 5, 371; Das klare Gold des A–s. Keller gH. 2, 48; Rosig schien | der A. durch bewegte Zweige. Matthisson 11; 25; Den A. schmückten goldne Kronen. Tiedge 2, 184; Dem besternten A. Voigts H. 160; Ihre Augen lächeln wie ein heiterer A. W. 33, 205 etc. Übertr.: Einem Kriege, dessen auflodernde Flammen den A. unsres Jahrhunderts röthen. Salis III; Gutzkow Bl. 1, 200 etc. Ahnlich die Zsstzg. mit den verschiednen Tages- und Jahreszeiten. Selten aber ohne zeitl. Nebenbegriff: der abendliche, westliche Theil des Himmels und [1c] der Himmel über einem westlich gelegnen Land, s. West- und Süd-H. Álpen- [1c]: der Himmel, wie er in Alpengegenden erscheint: Umglänzt vom A. Matthisson 100. Bétt- [2a]. Fēūer- [1]: der höchste, über dem Luft-H. befindliche H., Empyreum: That ich einen solchen Schrei, daß man ihn hätte im F. hören mögen. G. 29, 52; W. 13, 79; Durch alles Licht im F. nicht klärer gemacht etc.; auch ein in Feuersgluth zu stehen scheinender Himmel. Frǖhlings-: s. Abend-H., übertr.: Er zog den frischen F. der Kindheit mit sich durch das heiße Sommeralter etc. Zschokke 1, 193. Fürsten-: s. 1g; auch ein besondrer H. für die Fürsten, bei Fürsten; bei den alten Astron. der höchste (s. First) Himmel, der achte über den 7 Planeten-Himmeln. Gnāden- [1e]: vgl. Gnadenreich. Góttes-: Wie die Morgenröthe am G. Bodenstedt 1, 11. Hérbst-: vgl. Frühlings- H. Hímmels-: der höchste Himmel, vgl. 5. Mos. 10, 14. Hínter- [2b]. Krȫnungs- [2a]: Über Franz dem Ersten den K. getragen. G. 20, 51. Krystáll-: der Himmel als ein krystallnes Gewölbe, bei einigen Altern der mittlere Himmel zwischen Stern- und Feuer-H. Kírchen- [1e]. Kútschen- [2a]. Lúft-: Wolken-H., die Atmosphäre, nam. als Ggstz. zum Feuer-H. etc. Míttags-: s. Abend- H.: Wo durch das Blätterspiel | die milde Sonnenhelle | des M–s fiel. Tiedge 2, 26 etc., vgl. auch Süd-H. Mórgen-: s. Abend-H.: Unser M. war mit dünnem grauem Gewölk durchstreift. Forster A. 1, 20 etc. Nácht-: der nächtliche Himmel, s. Abend-H.: Der heitere N., von unendlichen Sternen glühend, .. breitet nicht mehr sein goldnes Gezelt über uns aus. G. 4, 270 etc., übertr.: Radetzky kam daher, ein flammender Komet auf dem schwarzen N. des österreichischen Kaiserstaates, an dem alle Sterne zu verbleichen schienen. Hackländer Sold. Kr. 3 etc. Nórd-: s. Süd-H. Öber-: s. Feuer-H.; Der Unterhimmel wird mit Nebel überdeckt . . . Der O. geht in seiner Silberpracht. Scultetus (L. 8, 301). Ost-: s. West-H. Planēten-: bei den ältern Astronomen sieben Himmel für ihre sieben Planeten, vgl. Fürsten-H. Prácht- [2a]. Sómmer-: s. Frühlings-H.: Gewitterdunst umduftet den schwülen S. Kürnberger Am. 4. Spīēgel- [2b]; aber auch: der sich im Wasser spiegelnde Himmel etc. Stérnen-: der gestirnte Himmel, bei Altern als ein eignes Gewölbe, verschieden vom Luft-, Krystall-, Feuer-H. etc.: Der volle Mond stieg zu dem glühenden St. herauf. G. 18, 259; 22, 313 etc., auch übertr.: Astern [Sternblumen] besonders waren in der größten Mannigfaltigkeit gesäet und sollten nun überall hin verpflanzt einen Sternhimmel über die Erde bilden. G. 15, 232, und bes. s. [1d]: In der Ferne erfährt man nur von den ersten Künstlern und oft begnügt man sich mit ihren Namen; wenn man aber diesem St. näher tritt und die von der zweiten und dritten Größe nun auch zu flimmern anfangen. 23, 48; Dies helle Zwillingsgestirn [deine Eltern] soll mir noch mit in den Heidelberger St. aufsteigen. IP. HVoß 25 etc. Sǖd-: der südliche Theil des Himmels und: [1c] der Himmel über einem südlichen Lande etc.: Jetzt leuchtet Rom’s S. mir noch. Platen 2, 178. Tāges-: Ggstz. Nacht-H.: Den T. von der einz’gen Sonne, | von tausenden den nächtigen erleuchtet. G. 10, 222. Thrōn- [2a]: Ein herrlicher Th. wölbt sich über dem Schlafenden. G. 8, 183; Der Thronen-H. von Damast. Gotter 1, 13 etc. Trāg- [2a]. Trāū- [2a]: bei den Juden etc. ein Baldachin, worunter die Trauung vollzogen wird. Únter-: s. Ober-H. Vǟter-: Vor-H. 1. Spate. Vōr-:
1) [1e] zur Seligkeit des Himmels vorbereitender Aufenthalt, Vorhof des Himmels, vgl. Vorhölle, nach Spate auch Wart H. und Väter-H., eigentl. limbus patrum, der Aufenthalt für die Seelen der Väter des alten Testaments vor ihrer Befreiung durch Christi Himmelfahrt, wie limbus infantum der Aufenthalt für die ungetauft gestorbnen Kinder, die erst hier von der Erbsünde gereinigt, des Himmels fähig werden etc.: Wenn man ein Fegefeuer glauben will, wo die Seele durch Schmerzen geläutert und gereinigt wird, so ist im Gegentheil die Musik ein V., wo diese Läuterung durch wehmüthige Wonne geschieht. Tieck 16, 205.
2) [2b]. Wárte-: Vor-H. 1. Wásser-: bei Altern, z. B. Spate, ein Himmelsgewölbe aus Wasser, im Ggstz. zum Feuer-H. etc. Wêhr- [2c]: der First der Sinkwerke oder Wehren (s. d.) im Salzwerk. Wést-: s. Abend-H.: Als der letzte Tagschein am W. verglommen. Kinkel E. 436 etc., vgl. auch Süd-H. Wétter-: ein von Wetterwolken bedeckter, gewitternder Himmel, übertr.: Mtt enggedrängtem Volke | sprengt er durch Feld und Wald, | doch ward die kleine Wolke | zum W. bald. Schwab (Echtermeyer 108). Wínter-: s. Frühlings-, Sommer-H. Wólken-: bewölkter H.; auch der Theil der Atmosphäre, in welchem die Wolken sind u. ä. m.