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Hebel
Hêbel, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
Mechan., eine um einen festen Punkt in ihr drehbare unbeugsame (grade oder krumme) Linie: Der mathematische H., wobei von dem Gewicht des H–s abstrahiert und er als reine Linie aufgefasst wird, im Ggstz.: Der physische H., wobei sein Gewicht mit in Betracht gezogen wird u. er überhaupt als Körper gilt; Der Unterstützungs-, Ruhe-, Drehpunkt des H–s; Die Arme des H–s; Ein-, zweiarmiger H. (s. Zsstzg.); Der H., in seiner einfachsten Gestalt als Hebebaum, dient namentl. zum Heben von Lasten; Den steinbewegenden H. G. 5, 96; 6, 26; Schlug der Alte zu mit seinem H. [Hebebaum]. W. 20, 35 etc., auch übertr.: Alle H. der Versittlichung . .. anzusetzen. Devrient 3, 171; Bei den westfälischen Friedensunterhandlungen ... was für ein H. erfordert werde, um eine sisyphische Last vom Platze zu bewegen. G. 22, 96 etc.
Anm. Von Heben wie mundartl. H. = Sauerteig, Hefe, insofern dadurch der Teig gehoben wird, u. dazu: He- beln, einsäuern. Versch. mundartl.: Hebeln:
1) tändeln etc. Brem. Wörterb., Schm.
2) dummes Zeug schwatzen. Schütze, U. dazu: Hebler, heblig etc.
Zsstzg. z. B.: Abstéllungs-: insofern er dient, Etwas abzustellen, zu hemmen, z. B. Karmarsch 1, 324.
Bréch-: insofern er zum Aufbrechen dient, Brech- Eisen, -Stange.
Drúck-: zweiarmiger Hebel, d. h. mit dem Ruhepunkt zwischen Kraft und Last, so daß diese durch eine niederdrückende Kraft gehoben wird.
Fāden-: Litze (?) Campe.
Knīē-: Winkel-H.; dessen Arme einen Winkel bilden.
Lúst-: eine sich auf und ab bewegende Art Schaukel, Wippe. G. 18, 112.
Trāge-: einarmiger Hebel.
Wínkel-: Knie-H.
Wúrf-: ein einarmiger Hebel, wo die Kraft zwischen Ruhepunkt und Last liegt etc.