Faksimile 0709 | Seite 701
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Hatz Hatze
Hátz(eHátz(e), f.; –en; Hatz-:
Hetze:
1) Hetzjagd (Jagd, wo Wild durch Hunde gefangen wird) eig. und übertr.: Auf die H. (Hetze) gehn, reiten; Eine H. (Hetze) anstellen; In der H., Hetze [Verfolgung] sein, Einen haben; Ich hetze nicht und diene nicht zu H–en. Rückert Mak. 1, 39; 2, 219; Du hättest die H. sehen sollen, wie die armen Thierchen [die Nonnen] nach ihren Röcken tappten. Sch. 117a; 121a; Literarische H. G. 2, 230; Er war immer in der Eil, immer auf der H. Stahr NatZ. 8, 43 etc.; Dann werde die Hetze erst angehen, sie läuft ihrem Ungetreuen, du ihr, ich dir und der Bruder mir nach. G. 16, 293; Was ich mit meinem Mann für eine Hetze [Zank] gehabt wegen des gestrigen Ballgehens. Wagner Kind. 21 etc., s. Zsstzg.
2) Ort des Hetzens, Hetz-Bahn, -Garten, -Haus, -Platz: Heute war Thierhetze (1) in dem Grabmal des August. Dieses Gebäude ist jetzt zu einer Ochsenhetze eingerichtet, wie eine Art Amphitheater. G. 24, 62 etc.
3) das Recht der H., Jagdrecht, s. Zsstzg.
4) eine Koppel (s. d.) Hetzhunde: Legt einige H–en um den Dickicht. Döbel 1, 106b etc. Mundartl. übertr.: Eine H., Hetze [Menge] Kinder etc.
Anm. Veralt.: Der H. = das Hetzen; Der Auf-H. Lohenstein Ibr. Bassa 37 etc.
Zsstzg. z. B. nach dem gehetzten Wild: Auf die Bären-H. reiten. Sch. 189a; Fuchs-, Hasen-, Hirsch-, Sau- oder Schweine-, Wolfs-H., oder -Hetze, -Hetzen etc., s. [2], ferner z. B.: Án-: der Ort, wo mehrere Hunde an ein Wild gehetzt werden.
Báll-: das Hetzen auf den Ball (s. d. II) oder Keif.
Fêhl-: wobei das Wild nicht gefangen wird. Lēīb- [4]: Hatzhunde zunächst bei der Herrschaft.
Strēīf-: Sau-H. im Freien.
Vōr-:
1) [3] das Recht, einige Zeit vor Andern, z. B. vor dem allgemeinen Aufgehn der Jagd, oder in einem Koppeljagdrevier vor den Mitberechtigten zu jagen.
2) [4] an einer Anhöhe aufgestellte, beim Nahen des fliehenden Hasen loszulassende Koppel Hunde. Wínd-: das Hetzen mit Winden (Windhunden) auf Hasen, Füchse etc., das Windhetzen u. ä. m.