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hassen
Hássen, tr.:
Haß gegen Einen oder Etwas haben: Einen, Etwas, Etwas an Einem h., bitter, eifrig, glühend, tödtlich, bis auf den Tod, wie den Tod, wie die Sünde, wie die Pest, wie den Pfuhl (Platen 4, 289), wie die Pforte (Sch. 494b) der Hölle h. etc.; Hasset das Böse und liebet das Gute. Amos 5, 15; Äußerlich hatten Alle das Aussehn, als ob sie sich bitterlich haßten, aber innerlich war bloß ein Grollen. Gotthelf U. 2, 64; Wir haben lang genug geliebt, | wir wollen endlich h. Herwegh 1, 78 etc. Ungehasst. Dazu imperativisch: Ein Hasse-Licht = Lichthasser; ugw. als Ew. mit Steigerung: Du aller Mädchen hasseschildeste [Göttin Frieden, die du die Schilde am meisten hassest]. Droysen Ar. 1, 62.
Zsstzg. z. B.: Er-: durch Haß erwerben: Den Fluch, den vor der Welt der Hasser sich erhasst. Gellert 2, 41.
Ver-: s. Schm., nhd. üblich nur im Partic.: Verhasst, a.: im hohen Grade dauernden Abscheu und Widerwillen mit feindseliger Gesinnung erregend: Einer, Etwas ist Einem, ist bei Allen verhasst; Sich, Einen bei Jemand verhasst machen; Es ist mir Nichts verhaßter als Schmeichelei; Ein offner Gegner wird von einem ehrlichen Mann wohl auch gehasst, aber er ist ihm nicht verhasst, wie der heimtückische Schleicher; Die Sorge, die mehr als selbst mir das Übel verhasst ist. G. 5, 10 etc. Dazu: Die Verhasstheit dieses Menschen bei Allen etc.