Hass
Háss, m., –es; 0; -:
Ggstz. von Liebe, — die in Einem wurzelnde heftige Abneigung und feindselige Gesinnung gegen Einen oder Etwas: Feuriger, heftiger, grimmiger, herber, bittrer, unversöhnlicher, tödtlicher H. etc.; H. gegen Einen oder Etwas empfinden, fühlen, hegen; Einen H. auf Einen werfen oder haben; Einen H. gegen, wider ihn fassen; Seinen H. gegen ihn, an ihm auslassen, kühlen; Etwas aus H. thun; Sich Jemandes H. zuziehn, Dessen H. auf sich laden; Einem H. (über Etwas) tragen. Sh. 1, 43; Nib. 866 etc., veralt.: Neptunus der trug alten H. zu ihm. 1b (vgl. Liebe zu Einem), noch: Der Winter, zu dem [gegen den] du meinen grimmigen Haß kennst. 5, 213 etc. Das Gehaßte oft im (objekt.) Genit. (nicht zu verwechseln mit dem subjekt. !) = gegen etc.: Die Liebe der Tugend, den H. des Lasters. 29, 265; Der H. des Königthums. 25, 72; Nicht Menschen- H., sondern H. meiner selbst trieb mich in die Einöde. Pr. 2, 212; Überall .. | fand ich den gleichen H. der Tyrannei. 527b; Ich stritt aus H. der Städte und nicht um euren Dank. 422 etc. (vgl. Zsstzg.). — Sie beweisen mir H. um Liebe. 109, 5; Der H. ist ein aktives Mißvergnügen, der Neid ein passives. 3, 179; Heiß mit H. und Grimm begossen. 8, 5a; Von der Parteien Gunst und H. verwirrt. 319a; Daß meine Liebe ... nur eures H–es Flammen mächt’ger schüre. 492a etc. — Personif.: Den plaget Junker H. und Frau Ehrgeiz. SW. 61, 56.
Anm. Goth. hatis, ahd., mhd. haz, engl. hatred, wie mundartl.: So darf dich der Hassard nicht übermannen. D. 4, 134; Feindschaft und Hassard. 185, s. vgl. Hader und Heiß. Veralt.: Mehr aus Verhaß denn Liebe. 1, 329.
Zsstzg. (vgl. Feindschaft), wobei das Bstw. theils einem subjekt. Genit. entspricht: Ein Opfer des Priester-H–es. Sch. 765b etc., — öfter dem objekt.: Menschen-H. und Reue. Kotzebue; Tyrannen-H. war meines Herzens Schlag. Chamisso 4, 41 etc., so auch: Empfohlen Krieges-H. [den Krieg zu hassen]. Gleim 4, 121 etc., — zuw. beiden Genit.: Bei allen Teufelsfesten | wirkt der Partei-H. doch am besten. G. 12, 256, der H. einer Partei gegen die andre, — zuw. einen Vergleich bez.: Schaudernd hört’ ich oft und wieder | vondem Schlangen- H. der Brüder [heimtückisch giftiger H.]. Sch. 500a etc., ferner z. B.: Erb-: ererbter Haß: In der Brust den alten E., | angestammten Durst nach Rache. Freiligrath H. 15; Der mit der Milch der Amme | den alten E. in sich sog. Sch. 662a. —
Privāt-: Dort, wie hier, waffnet Pr. die Nation. Sch. 778b u. ä. m.
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