Harfe
Hárfe, f.; –n; –n-:
1) Tonwerkzeug mit Saiten von ungleicher Länge, die man mit den Fingern beider Hände schnellt oder reißt, meist zur Begleitung des Gesangs dienend und daher oft als Bezeichnung des Sängers: Der auf der H. wohl spielen könne. 1. 16, 16; Wir wollen .. ein feines Gedicht auf der H. spielen. 49, 5; Des Mäoniden H. stimmt voran. 23b; Ich kann die H. schlagen. 399; Entmannte H–n | fröhnten dem Wahn und dem goldnen Laster. 3, 9; Der Herold reichte die zierliche H. dem Sänger | . . Dieser rauscht’ in die Saiten und hub den schönen Gesang an. Od. 1, 153 etc. — S. Zsstzg. — Übertr.: Donner, rühre deine H. Gd. 259. —
2) Dinge von ähnlicher Gestalt etc.:
a) eine dem Kinkhorn verwandte Gattung Schnecken im indischen Meer, Harpa, so z. B. die Davids-H.; Jmperial- oder Kaiser-H. etc.; Cypräen, Voluten, H–n. 5, 396. —
b) ein zu den Zungen gehöriger Fisch. —
c) eine Kornfege. —
d) ein an den Seiten offner Schuppen, zum Trocknen des Getreides, s. Geogr. 3, 364. —
e) eine dreieckige gestreifte Fläche am Gewölbe des großen Gehirns.
Anm. Ahd. harfa, mhd. harpfe, noch: Eine Härpfen. 2b etc. — Verkl. selten Härfchen, öfter mit ital. End.: Das Harfenett. — Dazu: Die schwirrenden Tasten . . klangen harfenhaft lieblich. Mus. 154. — Vielleicht von dem „Reißen“ der Saiten benannt, vgl. raufen, ags. hriopan, altnord. hraufa, lat. carpo, gr. αρπccω etc. — S. auch Harpeggio.
Zsstzg.: Āols-: ein Saiteninstrument, das dem Winde ausgesetzt, von selbst ertönt, Wind-H.: Es schwebet nun in nnbestimmten Tönen | mein lispelnd Lied der Ä. gleich. G. 11, 4; V. 33, 269 etc., vgl.: Wie leise vom Zephyr erschüttert, | schnell die äolische Harfe erzittert. Sch. 81a. —
Dāvids-: Art großer mit Darmsaiten bezogener Harfen, s. auch [2a]. —
Dóppel-: mit nahe an 50 Saiten. —
Hāken-: deren Halbtöne durch Schrauben der Haken oder Wirbel hervorgebracht werden, Ggstz. Pedal-H. — Kāīser- [2a]. —
Pedāl-: bei der die Halbtöne durch Züge eines Pedals hervorgebracht werden, Tritt-H. —
Spítz-: spitz zulaufend mit zwei Reihen durch einen doppelten Resonanzboden getrennter Drahtsaiten. —
Trítt-: Pedal-H. —
Wínd-: Aols-H. Gutzkow R. 2, 370 etc. —
Wírbel-: Haken-H.
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