Hänge
II. Hänge, n., –s; uv.:
nur in Zsstzg. mit Vors.: Be-: Behang (s. d. 1), Ge-H. (s. d., nam. 3): Die heilige Lucia verlangt ein neues Sammetkleid und ein goldenes B. Mus. 235. — Ge-:
1) ohne Mz. das fortwährende oder wiederholte Hängen, z. B. mund- artl. von Mädchen, das „Sich-Anhängen“ an Mannsleute, Geschleppe: Fang mir mit Keinem ein G. an. Es darf dir Einer besser gefallen als der Andre, ich kann aber das G. nicht leiden. rhD. 2, 247. —
2) etwas Hangendes, z. B.:
a) Tropfstein . . in Zapfen und wunderlich gestalteten Gehängen. EE. 353 etc., so auch der an den Ästen hangende Reif etc., s. Anhang 2: Der Wald ist frei | von Eis und Reif-G. 8, 368. —
b) weidm.: die herabhangenden Ohren der Jagdhunde, s. Behang. —
c) Bergb.: die Gesammtheit der an einem Gelenk hängenden Kunststangen des Feldgestänges. —
d) hangende Trauben, Blumen etc., natürlich oder in künstlicher Nachbildung, s. Feston: Lieblichster Blumen-G. | Farbenglanz. 6, 95; Unter Purpurthronen, | Safran-G–n. 82; Sich ins grüne | Prachtgehäng’ hineinzuflechten, | .. das von Giebel bis zu Giebel | ziehend reicht und kranzbeladen, | schwankend frischbelastet schwebt. 311; In den köstlich gedrängten Obst-G–n der vatikanischen Logen. 31, 187; Schwer und voll wie Trauben-G. R. 2, 188 etc. (s. 3). — Ähnlich bei auch: Sieges- oder Waffen-G. (oder -Gehenk) st. Trophäe. —
e) der Abhang von Bergen etc.: Auf den untersten G–n der Thäler nahe der Sohle. gB. 2, 239; Ihre [der Bergrücken] G. verflächen sich gelinde in die geräumigen flachen Thäler. A. 3, 165 etc.; Dem Schloß zur Seite lag am Berggehäng’ herab | ein reicher Anbau. Rost. 34a. —
3) etwas irgendwo als Zubehör An-, Ein-, Auf-, Umgehängtes und so daran Hangendes (s. 2d), nam. von Putzgegenständen: Mit einem G. von vielen bunten seidenen Bändern. Rob. 1, 195; Jetzo fügte sie auch die schönen Gehäng’ in die Ohren. — So Hals- G.; Die Broche und die dazu gehörigen Ohr-G. [vgl. Bammel]. M. 4, 289; Die Uhr-G. [Berlocken]; Der obere Arm von einem Spitzen-G–e halb verdeckt. Zaubr. 4, 207 etc. Von metallnen Ggstd. häufig: Gehenk, z. B.: Uhren nebst Gehenken. 3, 194; Diese Ohrgehenke. 3, 240; Nath. 1, 1; Spangen und Ring’ und Ohrengehenk’. Il. 18, 401. S. Hängsel. —
4) Das, woran Etwas hängt, z. B. der Gürtel, in und an den der Degen gehängt wird, z. B. (weidm.) Hirschfängerkuppel. Brev. 256; Nimmt er den Degen vom G. 372a; Sh. 3, 348; auch Gehenk, z. B.: Fürchterlich hing um die mächtige Brust das Gehenk ihm. Od. 11, 609; Das Riemengehenk. Il. 2, 388; Degen-, Wehr-G. oder -Gehenk; Knüpf’ ich kühn des Zornes Dolch | an der Liebe Wehrgehenke. 2, 22; weidm.: die Hornfessel; bei den Uhrmachern: eine Stange im Uhrgehäuse, womit der Bügel durch ein Niet zusammenhängt; bei den Webern: die Schnüre etc., woran die Schäfte oder Kämme im Webstuhl hangen u. ä. m. —
5) veralt., mundartl. (s. 2) das Eingeweide, auch hier: Das Gehenke und die Kutteln. J. 208a. —
6) Zsstzg. s. 2a, d, e; 3 und 4; ferner mit Vors., nam. zu 3, vgl. Hängsel und die Zsstzg. von hängen, z. B.: n-G., etwas Angehängtes oder Anhangendes, Anhang, Anhängsel: Wir wollen mit ihren A–n und Kränzen uns die Arme umflechten. A. 1, 33; Ohne alles fremde A. 12, 16, vgl. Amulett. — Āūs-G.: Bei gutem Wein bedarfs des A–s [Aushängeschildes] nicht. — Eīn-G., z. B. Ohr-G. — úm-G., z. B. Hals-G. etc.; Damit ihm Nichts an dem U. fehle. 4, 154 etc.
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