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handlich
Hándlich, a. (spr. hant–):
1) handgerecht, bequem zu handhaben, ziemlich, mäßig: Mit h–en, aber wuchtigen starken Spießen. Rüstow gKr. 32; Das Wörterbuch erscheint in zwei h–en Bänden; in einem Bande würde das Werk zu un-h. sein; „Wie geht’s?“ So h. [ziemlich]; Ihm [Goethe] war alles isolierte Thatsächliche un-h., bis es sich zur künstlerischen Bewältigung verknüpfte. Gervinus Lit. 5, 395; Der Mann ist h. genug, nicht un-h., lässt sich handeln (s. d. 3b), ist nicht unbillig, vgl.: Dem Metro nach ganz behandlich [bequem zu behandeln]. Zelter 4, 321, auch: Die handig (s. d. Anm.) und zugleich nothwendig. Bucher Nat. Zeit. 8, 425.
2) tüchtig, rüstig, rührig, geschickt etc. Stalder: Wie blühende, kluge und h–e Männer ganz windschiefe und blasse Weibchen heirathen. Keler gH. 3, 71; Die H–keit [Rührigkeit] des Schwäbchens. LvS. 445; (Tell:) Schrie ich den Knechten h. zuzugehn [wacker zu rudern]. Sch. 540b etc.
3) handgreiflich: Die reine Instrumentalmusik, die zu nichts H–em dient, sondern bloß unendliche Gedanken anregt. Auerbach Schr. V. 131.