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Hamster
Hámster, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) ein Nagethier, das in gegrabne Erdhöhlen in seinen Backentaschen große Vorräthe von Korn etc. einträgt: H., Korn- H., Cricetus; So beißt der H. die Hamsterin aus seiner Röhre weg. Döbel 1, 43b; Ein kleiner fauchender H. Freitag Soll 1, 314; Die meisten Menschen haben etwas Elster- oder Hamsterartiges und sammeln gern Schätze. Gotthelf Sch. 151 etc. 2) das als Pelzwerk benutzte Fell des Thiers: Mit dem Pelz von H. Göckingk 2, 196. 3) übertr. auf Pers., nach ihrer Gier etc.; auch Einer, der dem freien ungebundnen Leben das „im eignen Bau“ vorzieht, z. B.: Geh, H., grüß die junge Frau, | wonach dich lüstert. V. 4, 127.
Anm. Vgl. Heim, Einheimsen und z. B.: Hamstern, gierig stopfen, beim Essen etc.; Dem Lehrer, der die nichtflüssigen Speisen in einen Beutel gesteckt hatte, alles Eingehamsterte gestohlen. Auerbach Leb. 2, 303; 339; Die .. von Gehöft zu Gehöft wandelte und sich Allerlei einhamsterte. D. 4, 135. Veralt. Hamester. Ryff Th. 25. Ahd. hamistro, auch Kornwurm.