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behaglich Behäglich Behaglichkeit
Behāglich, Behǟglich, a. (~keit, f.; –en):
Behagen empfindend und erweckend, vgl. Behäbig: Schläft ..ihr behäglich Schläfchen. B. 26b; Nie sprachst du ein behagliches Wort mir. 186b; Die Behaglichkeiten der Privat- existenz. Gervinus Lit. 5, 361; 5, 754; Waren froh, wohlgemuth und behäglich. ... Einen blutenden Dachs behaglich vorzuweisen. G. 26, 212; Behaglich-dick. 31, 101; Mit soviel Behaglichkeit vorgetragen. 10, 58; Die innere Behaglichkeit seines Daseins. 16, 301; Die Schlafrock-Behaglichkeit. Stahr Jahr. 1, 227; Ihm trillert der Schwanz wie dem saugenden Lamm so behaglich. V. 2, 144; Sinn für Ausmittelung des Bedarfs und der Behaglichkeit [des Komforts]. Ant. 1, 169; In diesen behäglichen Stand. W. 9, 26; Drückt vor Behaglichkeit die kleinen Augen zu. 12, 9; Seufzten laut vor Behäglichkeit. 13, 30 etc.
Anm. Die Form ohne Uml. darf heute als die gw. gelten, obgleich die umgelautete sich wie bei Luther (z. B. 1, 35a etc.); Opitz (2, 264 etc.) u. A. m., auch noch bei L. (2, 117; 3, 277; 7, 45 etc.), G. (s. o., und 3, 115; 6, 32; 12, 154; 18, 259 etc.) und Neueren, z. B. Prutz Woch. 95 findet.
Zsstzg. s. Behagen 2, z. B.: Míß-: Wie diese .. Aufregung mißbehaglich zu werden begann. Auerbach A. 129; Sie wirkt mißbehaglich. Heine Sal. 1, 114; Sein mißbehagliches Leben. Palleske Sch. 1, 214; Das war ihm sehr mißbehaglich. Seume Sp. 37; V. Br. 2, 88; Th. 7, 124 etc.
Sélbst-: selbstgefällig: Selbstbehaglich daherschreiten. Chamisso 5, 93.
Un-: Dem Herrn ward’s unbehäglich. 3, 199; Ich fand mich gleich sehr unbehaglich. G. 23, 211; Umstände, welche die Unbehaglichkeit vermehrten. 19, 166; Es ist der Eigenliebe und dem Selbstdünkel so unbehäglich. L. 8, 211; Stand .. | so unbehäglich, als ständ er auf scharfgespitzten Hecheln. W. 15, 125 etc.
Wōhl-: Ein wohlbehaglicher hübscher Jüngling. G. 31, 99; Ein wohlbehäglicher Mann. König Kl. 2, 15; Was Marter ist in diesen Köpfen, | ist in diesen Wohlbehaglichkeit. Seume Gd. 29.