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häbig Häbigkeit
Hǟbig, a. (~keit, f.):
s. Gehäbe, hablich, z.B.: Schön, stark, weis’ oder h. [wohlhabend]. Weckherlin (W. Müler Bibl. 4, 198), in Zsstzg. (s. Schm. 2, 139) z. B.: Án-: (veralt.) anhaltend, an sich haltend. Grimm. Be-: komfortabel, sowohl von Sachen: behagliche Bequemlichkeit darbietend, als auch von Pers.: sich in behaglich-bequemer Lage son aise) fühlend: Lodern| auf dem b–en Herde. Beck Gd. 331; Grunzend zieht der borstige Grundeigenthümer [Dachs] aus dem b–en Hause. Tschudi Th. 419; Dem Reichen übergiebt der Baumeister mit dem Schlüssel des Palastes alle Bequemlichkeit und B–keit. G. 15, 169 etc. Ein b–er Wiener. Auerbach Tag. 1; Ein b–er, gesprächsamer Mann. Gv. 319; Jmmer freundlich und b. Benedir 5, 134; Die b–en fruchtbar sich fortpflanzenden Bürger. G. 36, 98. Ge-: (von Pers.) behäbig, nam. wohlgenährt, phlegmatisch: Dem glücklichen, bürgermeisterlich g–en schneckenhaft trägen Vaterland. Heine Sal. 1, XIV; G., aber nicht fett. Verm. 1, 239; Sympathielose g–e Fischnatur. B. 119 etc. Wōhl-: (von Pers.) behäbig, nam. im Gefühl der Wohlhabenheit, des Wohlstands: Eines w–en dicken Pfahlbürgers. Auerbach Tag. 26; Im w–en katholischen Kirchengeschmack. G. 26, 207; Umgeben von seiner wohlgebildeten und w–en Familie. 247; 31, 189; Die Engländer ... Ihre persönliche Ruhe .. und W–keit. 39, 327; Damit der Beschauer auch wisse, woher die W–keit komme, ziehen beladen Saumrosse einher. 31, 381; 32, 221; Kohl A. 1, 393; 2, 446; Rückert Mak. 1, 104 etc. Ohne Uml.: Wie die Wohlh abigkeit der Zeiten damals stand. Arndt E. 120.