Gruft
Grúft, f.; Grüfte; Grüftchen, lein; -:
etwas gewölbt Gegrabnes, Höhle (vgl. Grotte und Grube):
1) allgm.: Des Brunnens G., daraus ihr gegraben seid [,die Brunnenhöhle“. 51, 1; Irrgänglich klug miniert er [der Feuerwerker] seine Grüfte. 2, 14; Dieser Schlünde G. 11, 173; Der Grüften [spätre Les- art: Schachten] Erzt. 3; Der Erde G. [Tiefe]. 47; Er war in Gefahr, aus dieser G. [Schatzgewölbe] sein Grab zu machen. F. 270; Der Frühling schmückt die Höhn und malt der Thäler G. [Tiefe]. 176; Aus einer G. .. Es war ein ungeheurer Bogen, | vom Finger der Natur in einen Berg gezwängt. 12, 254 etc. —
2) nam. ein Grabgewölbe (s. Todten-G.) und dann allgm. = Grab (s. d.), zuw. auch übertr. auf einen düstern, trüben Aufenthalt: In der G. beisetzen; In die G. senken; Es gähnt ein Grab ... Dort klafft die G. 3, 274; Die feuchte G. [in den Fluthen]. 6, 20; Bin ich dem finstern Gefängnis entstiegen? | Hält sie mich nicht mehr, die traurtge G.? 425a; In eures Vaters G. werft ihn hinab, | den alten Haß. 493a; Auf den Bergen ist Freiheit! Der Hauch der Grüfte | steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte. 513a etc.
Anm. Ahd., mhd. cruft, gruft. Das fremde crypta (s. Grotte und vgl.: G., die unterirdische Kirche der fränk. Bauzeit. 2, 155) an das deutsche: Graben, Grube angelehnt und umgedeutet. — Veralt. Mz. Grufte. 2, 77.
Zsstzg. z. B.: Bēī-: (veralt.) Beisetzung in die Gruft, Begräbnis. Scweinichen ¹, 64. Famīli-en- [2]. — Félsen- [1; 2]. — Fürsten- [2]. — Gárten- [1]: Grotte. — Tōdten- [2]: Eine Höhle .., von Menschenhand gehauen und gewölbt, | gleich einer T. und in der Gruft etc. W. 11, 123; Sch. 315b. — Wólfs- [1]: Heraus aus deiner Wolfesgruft. Gleim 4, 27 etc.
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