Faksimile 0634 | Seite 626
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Gries
II. Grīēs, m., –es; 0:
Graus (s. d. I. und vgl. Grand): 1) grobkörniger Sand etc.: Kies und G. und Letten. G. 12, 124; Der Landmann sieht sein Feld mit heißem G. bedecken [vom Vesuv]. Karschin 373; Sand oder G. aus dem Fluß Nilo. Matthesius Sar. 120a; Auf des Ufers Grieße. Simrock G. 980, u. so gradezu = Strand. 982; 859 etc. 2) (nach
1) die Krankheit, wo sich in der Niere und der Blase kleine Körner ansetzen: G. und Gicht. Canitz 270; Am G. und andern komplicierten Übeln leidend. Reinhard G. 280; Dies Konfekt ist für den Stein, Sand und G. bereit. Ryff Sp. 277a, vgl.: Grien, Stein und Sand in Lenden, Nieren und Blasen. 83b etc.; Den Calculosis oder Grienigen, die Sand in Nieren haben. Stumpf 661b. 3) ein staubartiger Anflug: Um die Unterlippe zieht ein G. von hornbrauner Farbe. Linck Schl. 84; 97. 4) Müller.: nicht bis zur Mehlfeinheit geschrotetes Getreide, woraus die Hülsen gesiebt sind (vgl. Karmarsch 2, 677).
Anm. Ahd. grio, mhd. griez. S. Graus I. Anm., Grand l., Grus und Grütze. Mundartl. Grien, s. 2 u. Stalder 1, 478 ff., z. B. auch „Stock, Stein, Gras, Grein“ als Losung der Freischöpfen. Möser Ph. 4, 200.
Zsstzg. z. B.: Bīēr- [4]: Gries in Bier gekocht, als Suppe. Blāsen- [2]. Góld- [1]: goldhaltiger Sand. Hāfer- []. Hárn- [2]. Kálk- [1]. Lénden- [2].
Mêêr-: [1]; auch [⏑ Pflanzenname, Lithospermum olticinalc, Perl-G., wie denn schon früh sich Umdeutung des griech.-lat. margarita, Perle (goth. markreitus) in mergricz findet, s. Graff 4, 345.
Mílch-: vgl. Bier-G. Nīēren- [2]. Rēīß- [4]. Sánd- [1]. Stēīn- [1].
Wásser-: vgl. Bier-G. Wēīzen- [4] etc.