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gläsern
Glǟsern, a.:
aus Glas: G–e Flaschen, Pokale etc. Übertr. zur Bezeichnung des Zerbrechlichen, Vergänglichen: Ein g–es Gepräng und Dockenwerk der Welt. Logau (L. 5, 162): zuw. = durchsichtig: Ein Schleier.., so g. nicht wie koīsche Gewänder. W. 3, 215. Namentl. aber von dem starren Auge, Blick: Sein g. Auge funkelt stier. Freiligrath 2, 167; Die Augen g. starr. Heine Lied. 263 u. o. Auch: Die sinnliche Gläsernheit seiner Augen. Klencke Gsp. 1, 103 und als Zeitw.: So glänzten und gläserten die grünen widerwärtigen Augen noch grüner. Tieck NKr. 2, 386 [gläsern starren] etc.
Anm. Nbnf. Glasen (s. d.), vgl. Bleie(r)n etc. Auch: Einem gläsern[en] Berg. Arndt Gd. 166.