Giebel
II. Gīēbel, m., –s; uv.; –chen, –ein; -:
die Spitze, der höchste Punkt von Etwas, z B.:
1) Kresse, die sich . .. hoch zum G. des Fensters (s. 3) hinaufrankte. R. 5, 139; Die bewegten Erlen schwanken ihm aus braunen G–n [Gipfeln] süßen Hauch. F. 126; Von der Sohle des Thales zum höchsten G. Th. 9. —
2) nam. (Bauk.): die Dachspitze und die spitzzulaufende (dreieckige) Wand zwischen einem Satteldach, zumal wenn diese Seite die Fronte bildet, ein Vor-G., im Ggstz. zum Hinter-, zum Seiten- oder Quer-G. (s. Giebelhaus): Straßen . ., alt mit überhängenden G–n. 26, 57; Den meine ... Aussicht beschränkenden Nachbar-G. 25, 81; Altan, der zwischen den G–n des Hauses angebracht ist. 16, 24; 11, 40; Das stolze Vaterhaus [die Schweiz] | mit seinen Silber-G–n. IX; Das Seitenschiff des Doms mit seiner Gallerie und seinen Spitz- G–n. 1, 2, 834); Zaubr. 3, 147; Wehn | die Flammen bis an des G–s Höhe. 37a; Beim Rütteln schoß der G. | unversehens ein. 3, 199 etc. —
3) (s. 1) auch die giebelförmigen Verzierungen u. Überbauten an Thüren, Fenstern etc., Fronton. —
4) (s. 2 und vgl. Dach) an einigen Orten = Haus, s. Giebelschoß. — 5) übertr.: die höchste Spitze, Gipfelpunkt etc.: Die Schönheit bleibt des Lebens G. Jun. 138; Der Festesrede G. | war: Duck dich! 136 etc.
Anm. Seltne Mz.: Krummenge Gäßchen, spitze Gie- beln. 12, 230. — Ahd. gëbal. gibil, mhd. gëbel, gibel. was auch „Schädel, Kopf“, vgl. gr. zεφλὴ — wozu vielleicht die mundartl. Wendung: Es steht Einem der G. nach Etwas, s. Gapsen, Anm., und vgl. 1, 179. — Vgl. Gipfel (mhd. gupfe) und Gaub und frz. gable = G. 638.
Zsstzg. zu 2 (s. d.) u. 3, z.B.: Bránd-: Mauer zwischen den Giebeln zweier aneinanderstoßenden Häuser, zum Aufhalten eines Brandes. — Dách- [2]. — Fénster- [3]. —
Hálb-: Ein Giebel, welcher ein rechtwinkliges Dreieck bildet, an dessen Hypothenuse das Dach entlang läuft; ein der Länge nach getheilter Giebel, der oberwärts in einen Walm übergeht. Otte Kunstarch. 347. — Hāūs- [2]. — Hinter- [2]. — Quêr-, Sēīten- [2]. — Thǖr- [3]. — Vōr- [2]. —
Zwérch-: Quer-G.
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