geizig
Gēīzig, a.:
Geiz (s. d. III.) habend: 1) gierig: Schnell und g. fressen. Sp. 97a; 70a; Th. 48a; Alsdenn frisst er aus der Maßen viel g–lich. 607b; SW. 64, 358; 1, 165; Deine g–en Hände ausstrecken. 298 etc. So noch zuw. in der gehobnen Sprache: Es trinken die Felder | g. das segnende Licht. Tag. 1, v. 135; häufiger mit „nach“: Nach Ehre g.; Er ist so g. nach Ruhm, daß es ihm verdrießt, daß es gleichgültige Dinge giebt. Jul. 23 etc. Selten mit Genit.: Lasset uns nicht eitler Ehre g. sein. 5, 26. — 2) nam. in Bezug auf Geld und Gut, von übermäßigem Streben danach erfüllt, zuw. = habgierig (s. d.), z. B.: Indessen giebt es auch G–e, die nicht karg sind. 4, 1, 109. Gw. aber sinnverwdt. mit karg, übermäßig am Besitz hängend, nur das möglichst Wenige, und auch dies nur mit Widerstreben, davon ausgebend, — oft als Hw.: G. sein; Der G–e; Ein G–er etc. —
a) übertr.: Wie aber? schweigst du mir | das Kostbarste? Kronion’s höchste Zier .. | willst du mir g. [für dich behaltend, nicht mittheilend] schweigen? 14aetc. Nam.: Mit Etwas, z. B. mit der Zeit g. sein, damit geizen (s. d. 2b) und dafür auch zuw. „auf“, z. B.: Auf jede Spanne des Bodens g., ließen sie zu Gassen nicht mehr Breite als nöthig. 23, 74; Überhaupt waren die Alten auf die Zeit g. 1, 243 etc. Auch in Zsstzg., z. B.: Erst später bin ich pulver-g. geworden [habe nicht unnöthig geschossen]. Gv. 26 u. ä. m.
Anm. Veralt., mundartl. Nbnf.: Der geitig Hunger. Th. 42 (In geizigem Hunger. ebd.); Fielen geitiglich in die Speisen. 2b; Das Meerwasser geitiglich in sich verschluckt. 52b etc. — Ehrgvtigheit. 2, 17 etc. — Für „G–keit“ gw.: der Geiz. 1, 405b (vgl. 3, 5); Ehrgeizigkeit. ebd.; SW. 61, 31.
Zsstzg. s. 2a, die von Geiz III., z. B.: Ehr-: Gutzkow R. 7 362 u. o. —
Géld-: Sie war im eigentlichen Sinne g., denn es dauerte sie jeder baare Pfennig, den sie aus der Hand geben sollte. G. 18, 337 etc.
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