geigen
Gēīgen, tr., intr. (haben), refl.:
1) auf der Geige spielen: Eine Sonate g.; Er geigt mit großer Fertigkeit; Sich zum reichen Mann, sich reich g.; Da pfeift es und geigt es. 1, 158 [Pfeifen und Geigen tönen] etc. Eigenth.: Da ich Gott und dich kann g. [singen, besingen]. s. Bibl. 5, XXVII, vgl. XlX, wonach dieser Dichter seinen Gesang mit der Geige zu begleiten pflegte, die daher bei ihm die sonst übliche „Leier“ vertritt. — Sprchw.: Wer gern tanzt, Dem ist gut g. HB. 1, 94 etc.; Tanzen müssen, wie einer geigt [nach seiner Fiedel]. helf U. 2, 365; Einem einen andern Tanz g., anders auf-, mitspielen. 1, 184; Jch werd’ dir etwas g.! etc.; Wer die Wahrheit geigt, Dem schlägt man den Fidelbogen um den Kopf, vgl.: Willst du viel die Wahrheit g., | wird man dir die Feigen zeigen. Bibl. 6, 187) etc. —
2) (mundartl.) Die Mücken g., bewegen sich spielend in der Luft auf und nieder.
Zsstzg. vielfach, vgl. die von bellen, flöten, fiedeln etc., z. B.: Eine Sonate ab-g. — Die kommenden Badegäste an-g. [geigend begrüßen]. — Deine Tänze weiß doch nur ich gehörig aufzu-g. Hartmann Unst. 2, 264; Wollt dir anders aufgegeigt haben! FMüller 1, 270; Einen aus dem Schlaf auf-g. — Der Alte ergeigte sich etwas. Rank Haus 59. — Schröder geigte Brockmann in mehrere Partieen [der Oper] hinein [brachte ihm geigend die Melodien bei]. Devrient 2, 341. — Dreifach haben sie mir gezeigt, | wenn das Leben uns nachtet, | wie man’s verraucht, verschläft, vergeigt. Lenau. — Den Leuten Etwas vor-g. Hartmann Unst. 2, 198, u. ä. m.
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