Faksimile 0530 | Seite 522
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Fusel fuselig fuseln
Fūsel, m., –s; uv.; -:
1) das Fuselöl, die bei der Destillation des Branntweins sich sammelnde widerlich riechende Substanz, von der Etwas im Branntwein aufgelöst bleibt und ihm den eigenthümlichen Fusel- Geschmack und -Geruch ertheilt: Der Gehalt der Branntweine an F. Knapp Techn. 2, 452. 2) der Fusel enthaltende Branntwein, „Fuselschnaps“ (Prutz E. 1, 87): F. trinkst du wohl an Weines Statt. Droysen A. 3, 492; Plumps wirft ihn der F. zu Boden. HVoß JP. 63.
~ig, a.:
Fusel enthaltend, von Fusel benebelt etc.: In einer Atmosphäre, die so f. und duselig war, daß mir .. der Athem verging. Hackländer SoldKr. 9; Der kurioseste Fuselichte . . Bloß die Beine sind benebelt. Immermann M. 4, 104; Glas fuseligen Branntweins. Waldau N. 3, 171 etc.
~n, intr. (haben):
Fusel trinken; nach Fusel riechen, s. auch Anm. Zsstzg.: Be-: refl.: sich in Fusel besaufen. Ent-: tr.: Den Branntwein e., vom Fuselöl reinigen; Die Entfuselung des Branntweins. Karmarsch 1, 877. Auch: Er ist wieder entfuselt, vom Fuselrausch ernüchtert etc.
Anm. Schwerlich, wie Schm. (auch = stinkender Taback) als Vermuthung aufstellt, von dem Tonwort „fuseln“ (s. fuscheln, Anm.), und vgl.: Wie rutscht und huscht und wuselt rundum es wunderbar, | wie knistert, dampft und fuselt es hinter jedem Paar. Reithard 379.